Die homöopathischen Fiebermittel Belladonna und Aconitum

In zahlreichen Ratgebern und auf Internetseiten werden homöopathische Fiebermittel zur Senkung von Fieber empfohlen. Belladonna, Ferrum phosphoricum und Aconitum sind die Spitzenreiter der Liste. Aber welchen Sinn hat es, das Fieber zu senken, sei es nun mit homöopathischen Mitteln, mit Wadenwickeln oder mit Paracetamol? Wird dem Patienten dadurch wirklich geholfen?

Müssen homöopathische Fiebermittel sein?
Im vorigen Artikel dieser Serie kam deutlich heraus, dass Fiebersenkung zwar für das momentane Befinden des Patienten angenehmer sein mag, dass man im Endeffekt aber nichts Gutes bewirkt. Der Heilungsverlauf von fast allen Infekten wird durch das Senken des Fiebers negativ beeinflusst.

Die Erfahrung homöopathischer Ärzte zeigt, dass Fiebersenkung bei der Behandlung von Kinderkrankheiten wie Mumps, Röteln oder Masern weit häufiger zu Komplikationen führt, als wenn man der Natur ihren Lauf lässt. Ist das Fiebersenken mit homöopathischen Fiebermitteln also besser?

Fiebersenkung aus homöopathischer Sicht
Die Antwort ist nicht ganz einfach. Grundsätzlich können Symptome auch mit homöopathischen Fiebermitteln unterdrückt werden, was die Selbstheilungskräfte stört und den Heilungsverlauf verlängert. Wer seinem Kind also bei jedem fieberhaften Infekt Belladonna verabreicht (was oft eine senkende Wirkung auf das Fieber haben wird), tut ihm insgesamt nicht unbedingt Gutes.

Wenn Belladonna aber auf die Gesamtheit der Symptome passt, dann wird es auch die gesamte Krankheit heilen, ohne nur das Fieber zu unterdrücken. Dies bedeutet, dass auch viele andere typische Belladonna-Symptome bei dem Kranken zu finden sind, wie:

  • Schnelle Krankheitsentwicklung, schneller Fieberanstieg, sehr hohes Fieber
  • Hochroter Kopf, glühendes Gesicht (und Körper)
  • Eventuell kalte Hände und Füße
  • Akuter, entzündlicher Zustand (z. B. hochrote Mandeln, hochrote Schwellung um einen Abszess)
  • Extreme Empfindlichkeit, vor allem gegen Berührung
  • Erweiterte Pupillen
  • Das Kind schreit, ist wild vor Schmerzen und äußerst ungehalten.

Andere homöopathische Fiebermittel
Auch Ferrum phosphoricum oder Aconitum werden oftmals zur Senkung eines Fiebers verabreicht. Natürlich verhält es sich mit diesen Mitteln ebenso. Nur wenn das Mittelbild mit dem Symptombild des Patienten wirklich übereinstimmt, wird es zu einer wirklichen Heilung kommen.

Typische Aconitum-Symptome sind hohes Fieber am Abend, nach einem Tag in klirrender Kälte (oft sonnig), plötzliche Entwicklung, Fieber nach einem Schock etc. Ferrum phosphoricum wird oft für Fieber ohne andere ersichtliche Symptome eingesetzt. Es wird oft am Anfang einer Behandlung gegeben, wenn Fieber das einzige Symptom ist.

Fazit
Fieber mit Fiebermitteln zu senken, führt nur zu einem vorübergehenden Wohlbefinden, es verzögert aber den Heilungsverlauf. Nur ein wirklich gut gewähltes homöopathisches Mittel hilft bei der Heilung. Das Fieber sinkt dann, weil die Entzündung zurückgeht und nicht, weil es unterdrückt wurde. Und Unterdrückung ist auch mit homöopathischen Mitteln möglich. Deshalb macht es in Akut-Fällen Sinn, sich an eine(n) HomöopathIn zu wenden.