Freiflottierende Ängste homöopathisch behandeln
Ängste, die sich nicht auf ein bestimmtes Ereignis richten, sind am schwersten zu behandeln. Die Angst tritt meist plötzlich auf und ohne dass es einen erkennbaren Auslöser gibt. Meist geht die Angst mit starkem Herzklopfen, Schweißausbrüchen und dem Gefühl, die Kontrolle über sich zu verlieren, einher.
In der Homöopathie kennen wir verschiedene Mittel, die für die Behandlung von freiflottierenden Ängsten infrage kommen. Eine wichtige Mittelgruppe ist die der homöopathischen Nachtschatten wie Belladonna, Stramonium, Hyoscyamus und viele andere.
Homöopathische Nachtschattengewächse in der Behandlung von Angstzuständen einsetzen
Die Gruppe der Nachtschattengewächse zeichnet sich dadurch aus, dass die Mittel für Menschen heilsam sind, bei denen die Grenzen zwischen Bewusstsein und Unterbewusstsein nur sehr schwach ausgeprägt ist. So kann ein Stramonium-Kind in der Dunkelheit von Bildern aus dem Unterbewussten überschwemmt werden und daher nachts bei Licht schlafen wollen.
Auch ein Belladonna-Kind hat Probleme zwischen seinem Unbewussten und dem bewussten Erleben zu differenzieren. Während es, wenn es körperlich gesund ist, von dieser dünnen Grenze profitieren kann und diese zu außergewöhnlichen Einfällen und viel Kreativität führt, entwickelt es im Fieber häufig Fieberträume und wirkt wie weggetreten.
Phosphor bei der Behandlung von Angstzuständen
Das homöopathische Mittel Phosphor ist bekannt für seine Überempfindlichkeit gegen äußere Reize. Menschen, die konstitutionell Phosphor benötigen, sind in der Regel sehr sensibel. Ihr Äußeres ist gekennzeichnet von heller, teils durchscheinender Haut, hellen Haaren und blauen Augen.
Menschen, die Phosphor als Konstitutionsmittel benötigen, sind schnell zu begeistern, aber auch schnell erschöpft. Häufig besteht eine Überempfindlichkeit auch gegenüber dem was sie gelesen oder gehört haben. Und selbst die eigenen Gedanken können Ängste bei Ihnen auslösen. So reicht es bei einem Phosphor-Kind schon, wenn es sich einen Unfall seiner Nächsten vorstellt um in große Panik zu geraten. Auch Phosphor-Erwachsene klagen über diese Überempfindlichkeit gegenüber eigenen Gedanken und Vorstellungen.
Ängste infolge von traumatischen Kindheitserlebnissen homöopathisch behandeln
Bei einem Teil der Angstpatienten haben traumatische Kindheitserlebnisse dazu geführt, dass sie als Erwachsenen unter wiederkehrenden Angstzuständen leiden. Ohne genau sagen zu können, was den jeweiligen Anfall auslöst, ist doch ein vages Wissen um einen früheren Missbrauch oder körperliche Züchtigung in der Kindheit vorhanden.
Hier ist es wichtig, dass die homöopathische Behandlung nur zusätzlich zu einer therapeutischen Begleitung des Prozesses erfolgen kann. Einige homöopathische Mittel haben sich als stabilisierend in einem solchen Prozess herausgestellt.
So gelten Sepia und Lac caninum als wichtige Mittel für die Unterstützung einer Therapie, die aufgrund eines erlittenen sexuellen Missbrauchs durchgeführt wird. Tarantula hispanica und Anacardium occidentalis können wichtige Mittel sein, wenn Betroffene berichten, dass sie in ihrer Kindheit häufig geschlagen wurden.
Fazit
Freiflottierende Ängste, die zu starken Angstzuständen führen, können häufig auch homöopathisch behandelt werden. In der Regel werden sie unterstützend zu einer Psychotherapie eingesetzt.
Während die homöopathischen Nachtschattengewächse eingesetzt werden, wenn Betroffene nicht gut zwischen bewusstem und unbewusstem Erleben differenzieren können, werde Sepia und Lac caninum bei einer Vorgeschichte von sexuellem Missbrauch gegeben, was ebenso zu starken Angstzuständen im Erwachsenenalter führen kann.
Weitere Informationen zur homöopathischen Behandlung von Ängsten und Angstzuständen finden Sie unter:
- Agoraphobie homöopathisch behandeln
- Klassische Homöopathie bei Angststörungen und Panikattacken
- Homöopathie bei Angst-Störungen
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