Die Hatha Yoga Pradipika: Die Bausteine für ein spirituelles Leben

Die Hatha Yoga Pradipika enthält gesammeltes Wissen über Hatha Yoga. Lesen Sie dieses Standardwerk über das Hatha Yoga aber mit dem Hintergrundwissen, dass nicht alles eins-zu-eins in das heutige Leben übertragbar ist.

Die Hatha Yoga Pradipika spricht über alle Lebensbereiche. Dies ist der dritte Artikel zur Zusammenfassung des ersten Kapitels.

Tapas und Schildkrötenpanzer in der Hatha Yoga Pradipika
In der Hatha Yoga Pradipika werden die Tapas ausführlich wie folgt beschrieben: Das Sanskrit Wort Tapas hat zwei Bedeutungen: Hitze (oder auch Feuer) und Leiden (oder auch Schmerz). Wobei Schmerzen auch eine Form von Hitze sind. Es gibt drei Formen von Tapas (Schmerzen): spirituell, physisch oder aus der Umwelt bedingt. So lange, wie wir uns von unserer wahren Identität getrennt fühlen, werden wir immer auf der spirituellen Ebene leiden.

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Die Hatha Yoga Pradipika zeigt, wie der Yoga Praktizierende sich einen "Schildkrötenpanzer“ schafft
Die Hatha Yoga Pradipika sagt weiterhin: Es gibt körperliches Unwohlsein und Gebrechen (Tapas) und wir müssen uns immer wieder an natürliche Umweltgegebenheiten anpassen. Deshalb ist es für den Hatha Yogi von großer Bedeutung, sich auf physischer, mentaler, emotionaler, spiritueller und psychischer Ebene so vorzubereiten, dass er von diesen Tapas unberührt bleibt. Der Yogi erschafft sich sozusagen einen Schildkrötenpanzer und erreicht die Kontrolle über Körper und Geist durch Hatha Yoga Praxis.

Geheimnisse des Yogis in der Hatha Yoga Pradipika
Die Hatha Yoga Pradipika gibt folgendes vor: Die Inhalte der spirituellen Praxis bleiben zwischen dem Sadhaka (=Mensch mit spiritueller Praxis) und seinem Guru und sollen nicht nach außen getragen werden. Die Erfahrungen aus der Yoga Praxis sind Privatangelegenheit des Sadhaka.

Alles was der Sadhaka während Sadhana (= spirituelle Praxis) erreicht, ist seine eigene Leistung. Hatha Yoga führt zur Einheit von "Großem Selbst“ und "Kleinem Selbst“, und deshalb braucht man dort niemand anderen mit einzubringen. Wenn man seine Errungenschaften für sich behält, verstärkt das psychologische Effekte.

Die ideale Situation für Hatha Yoga laut der Hatha Yoga Pradipika
Kapitel 1 der Hatha Yoga Pradipika nach Yogi Swatmarama erläutert die ideale Yoga Praxis und das ideale Leben für den Hatha Yoga Übenden. Dementsprechend gibt es im traditionellen Indien vier abgeteilte Lebensabschnitte (=ashrama) für den Menschen auf dem Weg zur Erleuchtung.

Die 4 Lebensabschnitte in der Hatha Yoga Pradipika
Der erste Abschnitt dient der Lehre und Ausbildung in spiritueller Gemeinschaft bei einem Guru, der zweite Lebensabschnitt sorgt für Heirat und Familiengründung. Im dritten Abschnitt geben Mann und Frau all ihr Hab und Gut weg und ziehen sich von der Gesellschaft zurück. Im vierten Abschnitt trennen sich auch Mann und Frau und leben frei von Gesellschaft und Regeln losgelöst, vom Materiellen.

Die Vorschläge aus der Hatha Yoga Pradipika zum idealen Leben sind schon uralt
Die Vorgaben zur idealen Situation für den Yogi aus der Hatha Yoga Pradipika sollten bei der Entwicklung des menschlichen Bewusstseins helfen, können so aber nicht in die heutige Gesellschaft übertragen werden. Die Menschen der heutigen Zeit können nicht ihre Verpflichtungen aufgeben und sich durchgängig der spirituellen Praxis widmen.

Wie kann der Yogi in der heutigen Zeit den Vorschlägen aus der Hatha Yoga Pradipika folgen?
Wir müssen die heutige Hatha Yoga Praxis in Bezug setzen zu den Gegebenheiten unseres alltäglichen Lebens und er Gesellschaft, in der wir leben. Zur täglichen Praxis sagt die Hatha Yoga Pradipika: Wenn wir Yoga üben, dann am besten in einem ruhigen, friedlichen und sauberen Umfeld mit wenig Ablenkungen und immer am selben Platz. Denn eine positive Umgebung lädt uns auf mit Energie und Inspiration.

Gedankenkontrolle und die Aufgabe des Guru’s sind weitere Themen im ersten Kapitel der Hatha Yoga Pradipika. Lesen Sie mehr dazu im vierten und letzten Abschnitt dieser Textreihe.