Hexenschuss und Bandscheibenvorfall sind nicht das gleiche
Ein Hexenschuss ist eine sehr schmerzhafte Angelegenheit. Beim Aufstehen oder einer ungeschickten Bewegung fährt der Schmerz in den Rücken und man kann sich nicht mehr richtig bewegen und häufig nicht mehr richtig aufrichten.
Da die Schmerzen in der Wirbelsäule entstehen, wo naturgemäß auch die Bandscheiben die Wirbel polstern, wird der Hexenschuss im Volksmund häufig mit dem Bandscheibenvorfall gleichgesetzt. Doch das stimmt nicht ganz.
Hexenschuss wird durch eingeklemmten Nerv verursacht
Ein Hexenschuss (medizinisch auch „Lumbago“) ist ein akuter Schmerz, der häufig durch einen eingeklemmten Nerv verursacht wird. Dadurch kommt es auch zu der typischen Blockade, weswegen man sich nicht mehr richtig aufrichten kann. Andere Ursachen sind eine Blockade eines Wirbel- oder Kreuz-Darmbein-Gelenks, extreme Verspannungen, Verschleiß von Wirbeln oder tatsächlich ein Bandscheibenvorfall. Auch Arthrose und Osteoporose können den Hexenschuss verursachen.
Schmerzhafter Hexenschuss – Unbemerkter Bandscheibenvorfall
Ein Bandscheibenvorfall hingegen ist eine Auswölbung oder sogar ein Riss einer der gummiartigen Scheiben zwischen den Gelenken. Diese sind nicht immer schmerzhaft und werden zum großen Teil nicht einmal bemerkt.
Da bei einem Hexenschuss in der Lendenwirbelregion viele Nervenfasern liegen, ist der Schmerz sehr ausgeprägt. Die Muskeln im betroffenen Bereich verspannen sich extrem. Das ist auch der Grund, warum man sich nicht mehr richtig aufrichten kann.
Im Gegensatz zum Bandscheibenvorfall verschwindet der Schmerz beim Hexenschuss in der Regel nach 2 – 3 Tagen wieder. Halten die Rückenschmerzen länger an, ist ein Arztbesuch ratsam. Im Gegensatz dazu verläuft der Bandscheibenvorfall zum großen Teil beschwerdefrei. Nur wenn die ausgestülpte Bandscheibe auf einen Rückennerv drückt, ist eine Behandlung, möglicherweise sogar eine Operation, notwendig.
Bildnachweis: RFBSIP / stock.adobe.com