Die größten Irrtümer: Wenn meinem Kind langweilig ist, darf es fernsehen

"Mir ist ja so langweilig." Als Eltern hört man diesen Satz sehr oft. Dann macht man Vorschläge, wie man diese Langeweile beenden kann oder spielt den Unterhalter. Und wenn gar nichts mehr hilft, dann wird der Fernseher angemacht. Doch wieso das meistens nicht hilft und was Sie stattdessen tun können, lesen Sie hier!

Woher kommt die Langeweile?

„Mama, mir ist langweilig!“ Im Kinderzimmer türmen sich Kisten mit Spielzeug, Regale mit Kinderbüchern und auf dem Boden liegen Kuscheltiere und Puppen soweit das Auge reicht. Doch die Langeweile entsteht trotzdem. Das kann viele Gründe haben.

Langeweile kann beispielsweise dadurch entstehen, dass Kinder durch zu hohen Fernsehkonsum oder zu häufiges Computerspielen reizüberflutet sind. Sie haben bei dieser Art der Beschäftigung kaum die Möglichkeit, sich selbst oder ihre eigenen Ideen fantasievoll einzubringen, und so ist die Langeweile nach der Lieblingssendung meist nur noch größer als vorher.

Wenn Eltern ihren Kindern alles abnehmen, dann lernen diese nicht, sich selbst eine Beschäftigung zu suchen, spielen Sie also nicht immer den Unterhalter, sondern lassen Sie Ihrem Kind den Raum, sich seine
Beschäftigung selbst zu suchen und Spiele zu erfinden. Hat ein Kind vorher ganz besonders viel gespielt, dann ist Langeweile normal und dauert meist nur bis zu der Entwicklung einer neuen Beschäftigungsidee
an.

Ein Moment der Ruhe

Doch Langeweile ist nicht immer etwas Schlechtes: Ihr Kind hat in diesen Momenten die Möglichkeit, sich selbst wahrzunehmen, zur Ruhe zu kommen und sich auf sich selbst zu konzentrieren. Auch wenn dies zunächst als langweilig empfunden wird, so ist genau diese Langeweile auch die Basis für wichtige Erfahrungen: Mit sich selbst alleine sein können, sich wohl zu fühlen und auch eigene Ideen zu entwickeln und sich daran zu freuen.

Zuviel Daueraction und Terminstress verlangsamt die persönliche Entfaltung und die Selbstwahrnehmung des Kindes, überlasten Sie es deshalb auch nicht mit zu vielen Hobbies.

Reagieren Sie also nicht immer sofort, wenn ihr Kind sich über Langeweile beklagt, Sie sind schließlich kein Animateur. Geben Sie ihm einfach die Zeit, die es braucht, um von alleine auf seine eigenen Ideen zu kommen.

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