Die größten Irrtümer beim Laufen: Kurze Schritte sind langsamer

Es gibt viele Gründe, warum man Laufen geht. Abnehmen, fit werden, den Kopf frei bekommen oder etwas für seine Gesundheit und sein Aussehen tun sind nur einige davon. Es gibt aber fast so viele Irrtümer übers Laufen wie es Gründe gibt, joggen zu gehen. Die häufigsten Irrtümer übers Laufen möchte ich hier aufklären. Irrtum Nr. 6: Die Schrittlänge.

Laufanfänger werden sich über die Schrittlänge wohl kaum Gedanken machen. Sie laufen so, wie es in ihrer Natur liegt. Spätestens wenn man etwas schneller unterwegs sein will, kann es sich durchaus lohnen, sich über die Schrittlänge Gedanken zu machen. Und hier sei direkt gesagt: nicht immer sind lange Schritte auch besser.

Warum große Schritte?

Die Logik, die dahinter steckt, ist einfach. Wenn ich größere Schritte mache, komme ich schneller ins Ziel, da ich mit jedem Schritt eine größere Distanz zurück legen kann. Doch so einfach ist das nicht. Kürzere Strecken kann man eventuell so noch zurück legen. Aber bei längeren Strecken ist es oft besser, kürzere Schritte mit einer höheren Frequenz zu machen. Das spart nicht nur Kraft, sondern schont auch die Gelenke.

Lauftechnik

Bei kürzeren Schritten setzt man den Fuß dichter unter dem Körperschwerpunkt auf und kann so schneller wieder den nächsten Schritt machen. Entscheidend ist auch die Energie. Denn bei langen Schritten setzt man den Fuß weiter vor dem Körper auf.

Beim Aufprall stoppt man dann die Vorwärtsbewegung zu einem großen Teil ab, bevor der Körperschwerpunkt über den Fuß kommt und man den nächsten Schritt machen kann. Je weiter man den Fuß vor dem Körper aufsetzt, desto mehr Schwung geht beim Aufkommen verloren. Insofern sind große Schritte eher kontraproduktiv, wenn man schnell laufen will.

Belastung für die Gelenke

Unser Fuß ist so geformt, dass er durch das Fußgewölbe den Aufprall abfedern kann. Setzt man den Fuß bei einem großen Schritt aber weit vor dem Körper auf, setzt man die Ferse zuerst auf den Boden. Der Aufprall kann nicht abgefedert werden sondern setzt sich direkt in Knöchel und Knie fort. Auf Dauer stellt das eine große Belastung für den Knorpel in den Gelenken dar.

Insofern gilt für einen gesunden Laufstil das gleiche Motto wie für Fußballspieler in den 80er Jahren: VoKuHiLa. Also vorne kurz hinten lang. Beim Laufen bedeutet das, den Fuß nicht weit nach vorne sondern nur kurz nach vorne bringen dafür einen langen Schritt nach hinten zu laufen. Auf längeren Distanzen ist das ökonomischer und gesünder.

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