Ausgangsstoff von Influenzinum
Influenzinum wird – wie oben erwähnt – aus dem Grippe-Sekret eines Erkrankten, das als arzneilich wirksamsten Bestandteil Influenza-Viren enthält, hergestellt oder – wie z. B. von Schmidt-Nagel – aus der Grippe-Impfung des laufenden Jahres. Entsprechend dem ständigen Wandel dieser Viren sind im Handel verschiedene Influenza-Nosoden erhältlich. Meine unten wiedergegebenen Erfahrungen beziehen sich auf das von Schmidt-Nagel produzierte Influenzinum, von Remedia als Influenzinum (P. Schmidt) lieferbar.
Worterklärung von Influenza
Der Begriff Influenza geht darauf zurück, dass im 15. Jahrhundert in Italien Erkältungen, Husten und Fieber dem Einfluss (heißt auf Italienisch "influenza") der Sterne zugeschrieben wurde. Später gebrauchten italienische Autoren den Begriff "influenza di freddo" (= Einfluss der Kälte), da sie annahmen, dass durch Einwirken von Kälte die Influenza hervorgerufen würde.
Als der deutsche Bakteriologe Pfeiffer während der Influenza Pandemie 1889-90 im Blut, Sputum (Auswurf) und im Rachen von Influenza-Opfern ein Bakterium entdeckte, das später Haemophilus influenzae genannt wurde, nahm man zunächst an, den Erreger der Influenza gefunden zu haben. Doch erst 1933 konnten drei britische Virologen die ersten Influenza-Viren (Typ A) isolieren.
Genus |
Vorkommen |
Influenzavirus A (entdeckt 1933) |
Mensch, andere Säugetiere (Schwein, Pferd, Nerz, Seehund, Wal), Vögel |
Influenzavirus B (entdeckt 1940) |
Mensch |
Influenzavirus C (entdeckt 1949) |
Mensch, Schwein (in China) |
Quelle: Dr. med. Dr. rer. nat. Helmut Pabel: Praxiswissen: Grippe – Influenzaviren
Durch Influenza ausgelöste Beschwerden
Ich gebe die von Frans Vermeulen in seinem Buch – Monera – Kingsom Bacteria & Viruses – aufgelisteten Influenza-Symptome wieder, damit Sie diese eher erkennen und beurteilen können, ob Sie mit diesem Virus infiziert worden sind und daher Influenzinum zum Ausleiten von Virus-Partikeln benötigen.
Vermeulen schreibt (auf Englisch), dass Influenza-Symptome von sehr mild bis sehr ernst rangieren und führt folgende Symptome auf:
- Fieber
- Kopfschmerzen
- schmerzhafte und rote Augen
- Lichtempfindlichkeit
- verstopfte Nase
- Rachenentzündung
- trockener Husten
- Engegefühl in der Brust
- Muskelschmerz
- Erschöpfung
Außerdem berichtet er, dass bakterielle Sekundär- (Zweit-)Infektionen wie z. B. Lungen- und Gehirnhautentzündung auftreten können. Weitere Komplikationen betreffen – laut Vermeulen – das Nerven-, Kreislauf- und Herzsystem und können bei Letzterem von zeitweiligem, unregelmäßigem Herzschlag bis zur Entzündung der Herzmuskeln reichen.
Influenza-Impfschäden
Zur Prävention (Vorbeugung) von Influenza bieten Ärzte die jährliche Grippeschutz-Impfung mit einem Serum an, das die jeweils kursierenden und als bedrohlich vermuteten Influenzaviren-Stämme enthält. Abgesehen davon, dass die ständigen, strukturellen Veränderungen in den Influenzaviren -so drücken es, laut Vermeulen, Impfgegner aus- das ganze Influenza-Impf-Geschäft zu einem gigantischen Pokerspiel machen, können diese aus inaktivierten Viren hergestellten Impfseren eine enorme Reihe von unerwünschten Wirkungen hervorrufen.
Diese Impffolgesymptome betreffen bei Weitem die obige Auflistung von Influenza-Symptomen. Sich Erstere anzuschauen, kann helfen, den oft verkannten ursächlichen Zusammenhang mit einer Influenza-Infektion -ob genetisch, infektiös oder durch Impfung bedingt- herzustellen und so häufig vorkommende, aber oft übersehene Hinweise auf Influenzinum als benötigte Arznei zu entdecken.
Der International Vaccination (Impf-) Newsletter präsentiert in der Zusammenfassung von 21 Berichten folgende unerwünschte Influenza-Impfwirkungen:
- Kreislaufstörungen:
Erhöhter oder erniedrigter Blutdruck; vorübergehende, blasse Verfärbung der Hände. - Lähmungserscheinungen:
Bei akuter Polyneuropathie mit Muskelschwäche; sehr schmerzhafte Lähmung der Oberarme; Lähmungssymptome nach vorausgegangenem Erbrechen; Extremitäten-Lähmungen nach Harnblasen-Lähmung. - Gleichgewichtsstörungen:
Schwindel mit Fallneigung zur rechten Seite; Schwindel mit Augenzittern; Unfähigkeit aufzustehen oder zu sitzen. - Augensymptome und Wahrnehmungsstörungen:
Heraustreten der Augäpfel; Netzhaut-Ödem; verminderte oder verschwommene Sicht; Doppeltsehen; Lähmungen der Augenmuskeln; Tinnitus (Ohrgeräusche) oder gestörtes Hören. - Neuralgien (Nervenleiden):
Arm-Nervenleiden; Zittern der oberen Gliedmaßen; Empfindungsstörungen der Fingerspitzen, gefolgt von bronchialer Lungenentzündung; Trigeminusneuralgie; Nervenschmerzen im Brustrippenraum; rechtsseitige Ischialgie (Ischiasnervleiden). - Kordinationsstörungen und Automatismen:
Unkontrolliertes Bewegen von Fingern und Zehen; Sprachstörung; Stuhlinkontinenz; sexuelle Impotenz; gestörte Bewegungskoordination, besonders rechts. - Bewusstseinsstörungen:
Somnolenz (Benommenheit mit extremer Schläfrigkeit); örtliche Disorientierung; verschiedenartige Sturz-Anfälle, u. U. mit Bewusstlosigkeit; Schwierigkeiten zu denken; Verwirrung und Halluzinationen. - Gemütssymptome:
Verlust an Initiative; Neigung zu Depressionen; Traurigkeit.
Anwendung von Influenzinum
Margaret Tyler (1875 – 1943) spricht sich dafür aus, Nosoden auf der Basis eines ursächlichen Zusammenhangs einzusetzen, d. h. Influenzinum dann zu verabreichen, wenn die Symptome des Patienten auf eine Influenza zurückgehen. Die Ursache, falls klar erkennbar, hebt ihrer Ansicht nach die Regel auf, eine homöopathische Arznei nach speziellen, individuellen Symptomen auszuwählen.
Fest davon überzeugt, dass Keime die Ursache von chronischen Erkrankungen darstellen, vertrat sie die Auffassung, wenn wir das erste Abweichen von normaler Verfassung erkennen und die grundlegende gesundheitliche Verschlechterung mit der analogen (entsprechenden) Arznei behandeln, wir unvorstellbare Wonnen von Heilung erfahren.
Margaret Tylers Fallbeispiel:
Ihrem Bericht zufolge bekam ein Mädchen seit einer 12 Monaten zurückliegenden Influenza wöchentlich mehrere schwere, epileptische Anfälle mit unwillkürlichem Einnässen und ebenso sehr heftige Wutanfälle. Sie war 6 Monate lang ohne Erfolg in einem Kinderkrankenhaus behandelt worden. Nach drei Dosen Influenzinum 200 im Abstand von 6 Stunden traten – laut ihren Angaben – keine Anfälle mehr auf und auch das Verhalten normalisierte sich.
Subrata Kumar Banerjea, 1957 in Kalkutta, Indien, geboren, betrachtet ebenfalls die Suche nach den Ursachen in der Krankengeschichte als ausschlaggebend und hat – laut Vermeulen – Influenzinum 1000 mit Erfolg verordnet bei:
- nervösen Beschwerden wie Zwängen und Wahnideen nach einer Influenza-Infektion,
- grippeartigen Symptomen mit Übelkeit und Reaktionsmangel nach Influenza,
- Herzproblemen mit Arrhythmien danach,
- Gehirnentzündung sowie
- Gehirnentzündungsfolgen und Ekzemen von Neugeborenen, deren Mütter während der Schwangerschaft an Influenza erkrankt waren,
- Magersucht, Übelkeit und Kopfschmerz seit einer Virusgrippe.
Guy Berckley Stearns schreibt in Influenzins auf Englisch, dass Influenzinum oft von Patienten benötigt werde, bei denen nichts darauf hinweist, jemals eine Influenza gehabt zu haben, was uns zu glauben veranlasse, dass Influenza die am meisten verbreitete, chronische Erkrankung sei.
Fallbeispiel von G. B. Stearns
Er berichtet von einem Patienten, Anfang 60, mit einem konstanten Puls um 100 und häufigen Extrasystolen (Extra-Herzschlägen), Kurzatmigkeit und schlechter werdendem Gedächtnis. Diesem Mann habe er eine Serie von aufsteigenden Influenzinum-Potenzen gegeben und anschließend mit Konstitutionsmitteln und einer weiteren Nosode behandelt, was ihm geholfen habe, seinen Puls und seine allgemeine Kondition allmählich zu verbessern.
Schließlich habe sein Puls bei 70 gelegen (zum Zeitpunkt des Berichts schon 2 Jahre lang). Seine Kurzatmigkeit habe er ebenfalls verloren und sein Erinnerungsvermögen wiedererlangt.
Meine Erfahrungen mit Influenzinum
Ähnlich wie Margaret Tyler habe ich die Erfahrung gemacht, dass Keime wie Bakterien und Viren chronischen Erkrankungen den Weg ebnen und man unter diesen Bedingungen nur heilen kann, wenn man die entsprechenden, aus ihnen hergestellten Nosoden wie z. B. Influenzinum einsetzt.
Wie Stearns habe ich ebenfalls erkannt, dass Influenzinum immer häufiger benötigt wird. Diese Nosode habe ich entdeckt, als bestimmte Erkrankungen nicht ausheilen wollten, nachdem andere Nosoden gute Vorarbeit geleistet hatten. Das zusätzliche Verabreichen von Influenzinum in der Potenz C 200 und höher brachte dann die Wende. Bei den Erkrankungen handelt es sich z. B. um
- heftiger Husten
- Bronchialasthma
- Ohrenbeschwerden wie Mittelohrentzündung oder Paukenerguss
- Nervenleiden im Kopfbereich
- Kiefersperre, häufig lange Zeit nach der Entfernung von Polypen
- Muskel- und Bewegungsapparat-Beschwerden
- aber auch Herz- und Kreislauf-Erkrankungen
So wie Stearns und Tyler musste ich erfahren, dass man Influenzinum häufig an einem bestimmten Punkt in einer homöopathischen Behandlung benötigt, um eine Heilungsblockade oder nicht heilen wollende Restkrankheitszustände zu beheben.
Weitere Informationen zur Behandlung chronischer Erkrankungen mit Nosoden erhalten Sie hier:
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