Die Geschichte des Christbaums

Die Tradition des Christbaums als Herzstück der Weihnachtsfeiertage wurde im 19. Jahrhundert von Deutschland aus über die ganze Welt verbreitet. Jedoch wurde der Brauch, grüne Pflanzen während der kalten Jahreszeit ins Haus zu bringen, für Tausende von Jahren in verschiedenen Kulturen verwendet, um heidnische und christliche Winterfeste zu feiern. Über die bezaubernde Geschichte des Christbaums.

Die grüne Farbe des Weihnachtsbaums symbolisiert die Hoffnung auf Lebenserhalt im dunklen Winter. Früher hielten Menschen den Glauben hoch, dass man Gesundheit ins Haus holt, wenn man drinnen grüne Äste beherbergt. Der Brauch findet seinen Ursprung in heidnischen Kulturen und wurde nach der Verbreitung des Christentums von der neuen Religion aufgenommen.

Wie es angefangen hat

In vielen Kulturen und Religionen hatten immergrüne Pflanzen und Bäume eine besondere Bedeutung für Menschen im Winter. Sie galten als Schutz und Zaubermittel gegen Hexen, böse Geister oder Krankheiten und riefen den Sommer hervor. Alte Völker hingegen hängten grüne Zweigen über Türen und Fenster. Besonders zum Feiern der Wintersonnenwende schmückte man das Haus mit grünen Pflanzen. Die alten Völker glaubten, dass sich der Sonnengott so von dem schweren Winter erholen würde und hängten Grünes im Haus auf als Erinnerungen der Natur an den Sommer.

Die Römer feierten die Sonnenwende durch das Fest Saturnalien, zu Ehren des Gottes Saturn, Herrscher über den Ackerbau. Zu diesem Anlass dekorierten sie ihre Häuser und Tempel mit Lorbeerzweigen. Der Brauch wurde ebenfalls im nördlichen Teil von Druiden (die Priester der Kelten) und Wikingern praktiziert.

Die Verbindung zum Christentum

Im 7. Jahrhundert n. Chr. soll ein Mönch aus Crediton, Devonshire nach Deutschland gereist sein, um das Wort Gottes zu lehren. Die Legende besagt, dass er sich der dreieckigen Form des Tannenbaums bediente, um die Heilige Dreifaltigkeit von Gott Vater, Sohn und Heiligen Geist zu beschreiben. So begannen die Christen, die Tanne als Baum Gottes zu verehren, wie sie zuvor die Eiche verehrt hatten. Schon im 12. Jahrhundert n. Chr. wurde es kopfüber als Symbol des Christentums an der Decke aufgehängt.

Im mittelalterlichen Deutschland wurden Tannen als Paradiesbäume betrachtet, wobei Christen Äpfel an die Bäume hängten, um den Baum der Erkenntnis aus Eden darzustellen. Das erklärt sich dadurch, dass zu Weihnachten Paradies-Spiele in der Kirche aufgeführt wurden, um den Gedenktag Adam und Evas zu feiern. Im Laufe der Zeit hat man weitere Ornamente, wie Nüsse oder Gebäck hinzugefügt.

Popularisierung des Weihnachtsbaums

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts trat der Weihnachtsbaum in Mode bei adligen Familien in Deutschland. Neben Äpfel und Süßigkeiten schmückten jetzt auch Kerzen den Baum. Die Tradition wurde durch ausgewanderte Deutsche des 19. Jahrhunderts und der Königin Victoria verbreitet. Königin Victoria und ihr deutscher Fürst, Albert, erschienen 1848 in einer Abbildung in The Illustrated Londons News, in der Sie Weihnachten mit ihren Kindern neben einem Weihnachtsbaum feierten.

Da die Königsfamilie und besonders Königin Victoria sehr beliebt bei ihren Untertanen waren, haben die Briten den Brauch sofort aufgenommen. Dieser Trend hat auch die Neugierde der modebewussten Amerikaner an der Ostküste entfacht, sodass er sich bis nach Amerika verbreitete.

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