Die geheime Sprache: Körpersprache

Schon wieder ein Gespräch geführt, das nicht das gewünschte Ergebnis lieferte? Dabei sind Sie rhetorisch gar nicht so schlecht? Vielleicht liegt es an der Körpersprache! Die Körpersprache verrät oft Dinge über Menschen, die sie lieber für sich behalten würden. Die Kunst, die eigene Körpersprache gezielt zu sprechen und die der Anderen zu interpretieren und zu verstehen, kann man lernen.

Ich sitze an meinem Computer und schaue auf einer bekannten Business-Social-Media-Plattform die Fotos meiner Kontakte durch. Warum? Ein interessantes Phänomen fesselt mich gerade: die Körpersprache von Männern auf vielen Fotos. Auch Frauen haben mit ihrer Körpersprache hin und wieder ein Problem, wissen in bestimmten Situationen z. B. nicht, wohin mit ihren Händen. Aber Männer verschränken, weitaus öfter als Frauen, auf Fotos ihre Arme.

Körpersprache: Verschränkte Arme blocken den Betrachter
Offen gestanden fiel mir dieses Phänomen letztens mal wieder deutlich auf, als mein eigener Mann für seine Homepage neue professionelle Bilder machen ließ. Auch er kämpfte beim fotografiert-werden mit seiner Körpersprache. Verschränkte sofort die Arme. Mich brachte das auf den Gedanken, mir das einmal genauer anzusehen. Und tatsächlich.

Betrachtet man Fotos, sieht man häufiger, dass Männer mit verschränkten Armen darauf abgebildet sind. Aber was sagt diese Form der Körpersprache aus? Welches Gefühl entsteht beim Betrachter?

Körpersprache lügt nicht
Das Gefühl, was beim Betrachter entsteht, ist ungefähr das gleiche, was derjenige hat, dessen Körpersprache gerade interpretiert wird. Verschränkte Arme sagen fast immer: "Lass mich in Ruhe, mir ist das zu viel“ oder "bis hierhin und nicht weiter“. Verschränkte Arme schützen. Schützen vor neugierigen Blicken und davor, sich öffnen zu müssen.

Die Körpersprache eines Menschen plaudert also mitunter mehr aus, als ihm lieb sein kann. Und sie lügt nie. Was also kann man tun, um nicht unfreiwillig Dinge über sich selber zu "erzählen“?

Die Körpersprache bei andren Menschen zu beobachten…
…sollte erstes Mittel der Wahl sein. Nur ein guter Beobachter lernt viel über diese Sprache. Auch über die eigene Körpersprache. Versuchen Sie also als erstes, bewusst die Körperhaltung anderer Menschen wahrzunehmen. Und beobachten Sie dabei ebenso bewusst die eigene Reaktion darauf.

Was empfinden Sie, wenn sie die Körpersprache Ihres Gegenüber sehen? Fühlen Sie sich eingeladen, abgelehnt, distanziert, frei, glücklich usw.? Sie werden feststellen, dass alleine die bewusste Beobachtung der Körpersprache anderer Menschen Ihnen selber hilft, die eigene Körpersprache bewusster zu führen.

Experimentieren Sie mit Körpersprache
Um weiter in der Kunst des Verstehens der Körpersprache voran zu kommen, können Sie auch bewusst Experimente machen. Dies sollten Sie aber erst tun, wenn Sie bereits eine relative Sicherheit im Beobachten erlangt haben. Nehmen Sie mal in einem Gespräch (es sollte nicht gleich der wichtigste Geschäftspartner sein) bewusst eine ungewöhnliche Haltung ein, vermeiden oder intensivieren Sie einmal den Blickkontakt, setzen Sie Gesten in Momenten, die Ihnen eigentlich unpassend erscheinen und beobachten Sie die Reaktion Ihres Gesprächspartners. Vermutlich werden Sie Verwirrung diagnostizieren.

Durch Körpersprache die Ausstrahlung gezielt steuern
Wenn Sie diese Kunst beherrschen, werden Sie merken, dass Sie Ihre Ausstrahlung sehr gezielt steuern können. Sie können Sie verringern und ausbreiten, je nach Anforderung der Situation. Unsere Körpersprache bestimmt unsere Kommunikation zu über 50%. Es ist also mehr als lohnenswert, diese Sprache, die wir alle unbewusst sprechen, gezielt zu erlernen. Es gibt Ihnen Sicherheit und Souveränität. Und auf Bildern werden Sie nie mehr die Arme verschränken.