Die Familie Chamäleons (Chamaeleonidae)

Chamäleons sind eine Echsenfamilie, die sehr vielseitig gestaltet ist. Aufgrund ihrer Farbenpracht und dem möglichen Wechsel ihrer Farben sind es äußerst attraktive Terrarientiere, vor allem auch, weil das Verhalten dieser einzigartigen Spezies beeindruckend ist. Chamäleons sind in Ihrer Haltung meist nicht ganz einfach. Anfänger sollten deshalb besser auf andere Terrarientiere zurückgreifen, denn es ist einiges bei der Pflege zu beachten. Die Merkmale von Chamäleons möchte ich Ihnen hier kurz erläutern.

Die größte Chamäleonart weist eine Gesamtlänge von bis zu 80 cm auf, die kleinste hingegen lediglich 34 mm. Doch nicht nur in ihrer Größe variieren die Tiere sehr stark. Viele tragen einen beeindruckenden Kopfschmuck, der aus verschiedenartigen Elementen besteht, wie zum Beispiel aus einem, zwei, drei oder gar sechs Hörnern. Bemerkenswert sind bei einigen Spezies auch die Lappen am Hinterkopf, die manchmal wie Elefantenohren abgespreizt werden können. Erkennungsmerkmal dieser Familie ist vor allem auch die auffällige behäbige Fortbewegungsart und ein Rumpf, der seitlich eingedrückt scheint.

Chamäleons haben ein beeindruckendes Sehfeld
Sie kennen bestimmt aus dem Fernsehen oder aus Zeitschriften die berühmten „Kuppelaugen“ eines Chamäleons, die unabhängig voneinander gedreht werden können. Die extreme Beweglichkeit der Augäpfel verschafft diesen Tieren ein horizontales Sehfeld von 180 Grad und 90 Grad vertikal. Dies gleicht einem Rundumblick. So gelingt es ihnen, ohne ihren eigenen Platz zu verraten, die gesamte Umgebung im Auge zu behalten.

Die Beute wird mit der Zunge ergriffen
Chamäleons ergreifen ihre Beute mit der Zunge. Möglich machen dies verschiedene Muskeln und das Zungenbein, womit die Zunge herausgeschleudert und wieder eingezogen wird. Das Beutetier wird so mit der Zungenspitze ergriffen und mit samt der Zunge ins Maul zurückgezogen. Auch der Beutefang ist also möglich, ohne den eigenen Standort verlassen zu müssen.

Ein Schwanz als fünfte Hand
Die Füße eines Chamäleons sind geformt wie Greifzangen, die ihnen in ihrem natürlichen Lebensraum auf Büschen und Bäumen entsprechend sicheren Halt geben. Der Schwanz ist ein beweglicher Greifschwanz, der zum Verankern in einem Geäst benötigt wird und oft als die „fünfte Hand“ bezeichnet wird.

„Sit and Wait“
Chamäleons sind Lauerjäger. Oft verbringen sie den ganzen Tag an der gleichen Stelle und warten auf vorbeiziehende Beute. Wenn sie sich bewegen, dann nur sehr langsam, während sie sich gleichzeitig auf ihre Tarnung verlassen. Die Körperkonturen werden durch ein buntes Farbenkleid und eine sehr kontrastreiche Zeichnung aufgelöst.

Dieser Farbenwechsel wird im Allgemeinen überschätzt, denn es handelt sich dabei nicht um einen sekundenschnellen Vorgang, sondern um einen Ablauf, für den die Tiere etwas Zeit benötigen. Ebenso ist nicht grundsätzlich jedes Chamäleon hierzu fähig, denn einige Arten haben nur ein gewisses Spektrum an Farben zur Verfügung. Außerdem ist die Farbenpracht abhängig von den Einflüssen der Umgebung, wie Temperatur, Lichtintensität und Ähnliches.

Chamäleons sind tagaktiv und ernähren sich fast ausschließlich von Insekten. Die meisten Arten sind ovipar (eierlegend), einige auch ovovivipar (eilebendgebärend).

In weiteren Artikeln werde ich Ihnen beliebte Chamäleons wie das Jemenchamäleon, das Pantherchamäleon, Lappenchamäleon oder auch das Elefantenohrchamäleon detailliert mit den jeweiligen Haltungsansprüchen vorstellen.