Die Auswirkungen von Hatha-Yoga im Spiegel der Wissenschaft

In zahlreichen Volkshochschulen werden Yoga-Kurse angeboten, die zur Stressreduktion und zur Entspannung beitragen sollen. Yoga ist längst aus der "Esoterik-Ecke" in die Mitte der Gesellschaft gewandert – das bezeugen auch die zahlreichen deutschsprachigen wissenschaftlichen Studien, die seit den 1980er-Jahren die positiven Effekte von Yoga genauer untersucht haben.

Yoga fördert die Durchblutung und senkt den Kortisonspiegel

Eine der ersten wegweisenden deutschen Studien war jene von Dietrich Ebert, der die Ergebnisse seiner Forschung in dem 1986 erschienenen Buch "Physiologische Aspekte des Yoga und der Meditation" aufbereitet hat. Das Ergebnis der Studie macht deutlich, dass Hatha-Yoga die Durchblutung  und das Atemvolumen fördert, den Kortisonspiegel senkt und damit Stress reduziert.

Studien zum Hatha-Yoga Ende der 1990er-Jahre: Ruhemuskelton sinkt, Konzentration steigt

Ende der 1990er-Jahre entstanden zwei weitere Dissertationen am Leipziger Institut. Wolfgang Bruns stellte 1997 in seiner Studie "Der Einfluss des Hatha-Yoga sowie ausgewählter Atemtechniken auf die Kraftwahrnehmung" fest, dass Hatha-Yoga das Konzentrationsvermögen stärkt. In der 1998 abgeschlossenen Forschungsarbeit "Der Einfluss des Hatha-Yoga auf den Skelettmuskeltonus" von Bert Kühnemann konnte dieser an seinen Probanden eine deutliche Senkung des Ruhemuskeltonus nach sechsmonatigem Yoga-Training feststellen.

Mit Hatha-Yoga gegen Kreuzschmerzen

1993 wurde von Dr. Martina Bley in Zusammenarbeit mit der "Freien Universität Berlin" und der "Barmer Ersatzkasse" eine Untersuchung zur Wirkung von Hatha-Yoga bei Bluthochdruck, chronischem Kopfschmerzsyndrom und bei Schlafstörungen durchgeführt. In der Dissertation "Effektivität von Hatha-Yoga bei Kreuzschmerzen und Hypertonie" von Christina Kühn wurden die Ergebnisse aufbereitet.

52 Probanden wurden im Rahmen der Studie untersucht. Bereits nach vierwöchigem Yogatraining konnte eine signifikante Verringerung der Schmerzintensität und der Schmerzdauer festgestellt werden, zudem konnte auch bei den Probanden mit Hypertonie eine deutliche Verbesserung festgehalten werden: Nach vierwöchiger Praxis trat eine signifikante systolische und diastolische Blutdrucksenkung ein.

Hatha-Yoga als Gesundheitsprävention

Die 1998 erschienene Studie "Yoga als Gesundheitsförderung" von Hans Deutzmann macht auch deutlich, dass Hatha-Yoga als Methode der Prävention und Gesundheitsförderung dienen kann und spricht dem Yoga damit auch eine soziale Dimension zu. Vor allem die Einfachheit des Yogas – es genügt eine Decke und täglich etwa eine halbe Stunde Zeit – macht Yoga zu einem idealen Mittel zur Prävention von chronisch-degenerativen und psychosomatischen Krankheiten.