Diätmythen: FdH, Heilfasten & Co

Diesen Traum haben viele: Ohne Mühe, Verzicht und Anstrengung endlich das Idealgewicht für immer erreichen. Doch sind die Tipps wie FdH und Heilfasten wirklich erfolgreich? Oder sind es Diätmythen?

Mythos 5: FdH ist die beste Diät
Die Methode, einfach nur die Größe der Mahlzeiten halbieren, also FdH ("Friss die Hälfte") besticht durch ihre einfache, im Alltag problemlos umsetzbare Methode. Sie können damit abnehmen, aber das ist nicht unbedingt gesund. Der Grund: Wenn Sie Ihre Mahlzeiten halbieren, bekommen Sie zu wenig Vitamine und Ballaststoffe, die Ihre Nahrung im Normalfall sowieso schon in zu geringen Mengen enthält. Die Gefahr besteht außerdem, dass Sie sich falsche Ernährungsgewohnheiten zu eigen machen.

Nehmen wir mal an, Sie ernähren sich wie folgt:

  • morgens nur noch zwei Scheiben Marmeladetoast statt vier
  • mittags eine halbe Pizza und einen kleinen Salat
  • abends eine kleine Portion Nudeln und
  • dazwischen nur ein Croissant statt zwei,

dann ernähren Sie sich trotzdem noch ungesund.

Gerade während einer Diät sollte aber gewährleistet sein, dass Ihr Körper mit allen wichtigen Stoffen ausreichend versorgt ist.

Mythos 6: Heilfasten – entgiften und dabei abnehmen
Die nächste Idee: keine Nahrungsaufnahme und nur noch trinken: Wasser, Tee und Gemüsebrühe. Anhänger des Heilfastens sind davon überzeugt, dass diese Methode nicht nur schnell schlank macht, sondern den gesamten Organismus reinigt und dabei Schlacken und Giftstoffe abgebaut werden. Giftstoffe entstehen aber keine in Ihrem Körper, nur Stoffwechselprodukte.   Die Gefahr beim Heilfasten, die sowieso anfallenden Stoffwechselprodukte des Körpers gelangen beim Heilfasten sogar vermehrt ins Blut und belasten Leber und Nieren.

Sie können mit Heilfasten zwar schnell abnehmen, können danach aber wieder rasch zunehmen (Jojo-Effekt). Der Grund: Ihr Körper drosselt während des strikten Fastens nämlich seinen Energiebedarf um bis zu 40 Prozent. Bekommt er nach Ablauf der Diät dann weitgehend wieder normale Kost, wandern diese sofort in die Fettdepots und auf Hüfte und Bauch.

Mythos 7: Mit Ananas abnehmen
Viele Abnehmwillige glauben, spezielle Enzyme in der Ananas verhindern die Fettverwertung im Körper. Und sind der festen Überzeugung: ich kann nach Lust und Laune fettreich essen und nehme trotzdem nicht zu. Das ist falsch, ein Mythos.   Unbestritten ist, dass diese Enzyme in der Ananas existieren, doch die Enzyme werden bereits beim Verdauungsvorgang inaktiviert. Wenn die Bruchstücke in den Darm gelangen, sind sie wirkungslos.

Spätestens aber dort müssten sie ihre Wirkung entfalten, denn erst im Darm findet die eigentliche Fettverwertung statt. Unbestritten ist jedoch, dass die Ananas äußerst ballast- und mineralstoffreich ist.

Mythos 8: Mit Abführtees abnehmen
Wenn Sie morgens und abends eine Tasse Abführtee trinken, beschleunigen Sie damit die Passage der Nahrungsmittel in der Verdauung. Dadurch kann Ihr Körper die Nährstoffe nur noch zu einem kleinen Teil verwerten. So oder ähnlich lautet der Geheimtipp von denen, die ohne Kalorienreduktion und ohne ein vermehrtes Bewegungsprogramm abnehmen wollen. Das kann gefährlich sein.

Auf Dauer können nämlich manche Inhaltsstoffe des Tees der Darmflora schaden. Bitte beachten Sie: Ihr Darm kann sich an Abführtees gewöhnen und mit Verstopfung reagieren. Ein gesunder Darm ist jedoch für Ihr Immunsystem und die Versorgung mit allen lebenswichtigen Stoffen eminent wichtig.

Mythos 9: Ausschließlich Fett macht fett
Wenn ich radikal auf Fett verzichtet, nehme ich zwangsläufig ab, so eine gängige Überzeugung. Doch die Fettsäuren sind für Ihren Körper unersetzlich. Ihr Organismus braucht die Fettsäuren für den Stoffwechsel. Außerdem ist es äußerst schwierig, sich gänzlich fettfrei zu ernähren. Sogar Brot enthält durchschnittlich fünf Prozent Fett.

Aber auch wenn Sie Fett nur stark einschränken, können Sie Ihre Gesundheit gefährden. Wenn Sie zu wenig Fett zu sich nehmen, riskieren Sie nämlich Gallenprobleme. Ideal ist es deshalb, wenn 20 Prozent Ihrer Gesamtenergiezufuhr pro Tag Fett enthält Die einschlägigen Statistiken zeigen jedoch, dass die Bundesbürger täglich jedoch rund ein Drittel mehr Fett konsumieren.