Ein Sauerstoffmangel in bestimmten Hirnregionen ist die Ursache für einen Schlaganfall und sorgt je nach betroffenem Areal für mehr oder weniger stark ausgeprägte Anzeichen und Funktionsausfälle im Körper. Bei den meisten Patienten kommt es zur Mangelversorgung, weil die arterielle Zuleitung zum Gehirn unterbrochen wird. Einfach gesagt sind die Leitungen verstopft, wodurch der Blutfluss unterbrochen wird.
Das Gehirn als Hochleistungsrechner
Ohne das Gehirn geht im Körper gar nichts. Es ist Schaltzentrale, Organisator, Antreiber und Denkapparat – all das, was einen Menschen ausmacht. Vom einfachen Atemzug bis zur komplexen Wahrscheinlichkeitsrechnung, das Gehirn leistet in jeder Sekunde mehr als ein Computer. Dabei übernehmen verschiedene Abschnitte unterschiedliche Leistungen. Es gibt zum Beispiel Zentren für die Sinne, für Bewegungen, Sprache oder Atmung. Versorgt wird das Gehirn über mehrere große Arterien, die direkt vom Herzen zum Kopf gehen. Das Hirn benötigt sehr viel Sauerstoff und Glucose, um arbeiten zu können.
Verstopfte Leitung: Die Gefahr kommt mit dem Blutfluss
Patienten, die zum Beispiel aufgrund von starkem Übergewicht an Arteriosklerose leiden, weisen in den Blutgefäßen oft Ablagerungen, sogenannten Plaques, auf. Diese können sich lösen und mit dem Blut durch das Herz in die Blutgefäße gelangen, die zum Hirn führen. Sie wandern so weit hinauf, bis die Blutgefäße zu eng werden und bleiben dann stecken. Weitere Blutzellen füllen die Lücken und blitzschnell ist die Arterie komplett dicht.
Das gleiche Problem entsteht, wenn sich im Herzen im Zuge eines Vorhofflimmerns kleine Blutklumpen bilden, die dann ebenfalls auf die Reise durch den Körper gehen. Diese Blutgerinnsel können zum Teil einen langen Weg zurücklegen und beispielsweise von einer Krampfader im Bein bis zu den Hirngefäßen gelangen.
Die Folgen der Verstopfung sind oft verheerend
Wenn sich das Blut vor dem Verschluss staut, wird der Bereich hinter dem Verschluss nicht mehr mit frischem, sauerstoffreichen Blut versorgt. Die Zellen der dort befindlichen Hirnareale beginnen zu leiden und sterben je nach Bereich und Umfang der Unterversorgung innerhalb weniger Minuten bis Stunden ab.
Welche Anzeichen der Patient zeigt, hängt also im Wesentlichen davon ab, welche Gehirnareale betroffen sind. In jedem Fall besteht sofortiger Handlungsbedarf. Umso schneller das Blutgerinnsel aufgelöst wird und die Versorgung des Gehirns wieder intakt ist, desto größer sind die Chancen, dass der Patient den Schlaganfall überlebt und wieder vollständig gesundet.
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