Der richtige Umgang mit Aber-Sagern

Aber–Sager sind Menschen, die zu jeder Lösung ein Problem haben. Zu jedem Vorschlag gibt es von ihrer Seite ein Abwehrargument. Der Umgang mit Aber-Sagern ist deshalb häufig sehr schwierig. Lesen Sie, wie sie auch mit diesen zurecht kommen.

Der typische Aber -Sager

Sie begegnen uns allerorten. Wenn Sie meinen, dass Sie keinen kennen, dann schlagen Sie mal die Zeitung auf oder schauen Sie die Nachrichten an. Egal, was die Regierung macht, die Opposition hat ein Gegenargument.

Bei einem näheren Blick finden wir aber auch in unserem näheren Umfeld eine ganze Reihe von Aber–Sagern. Das sind die Menschen, die in jeder Chance ein Risiko sehen, die alles ganz sorgfältig und genau durchdenken und – richtig – nichts tun/verändern, weil es aus ihrer Sicht mehr Contra-Argumente als Pro-Argumente gibt. Meistens sind sie sogar unglücklich darüber, dass sie auf der Stelle treten.

Widerstand der Aber-Sager

Dieses Aber–Sagen ist eine Form des Widerstands. Vordringlich des Widerstands gegen Veränderungen, in vielen Fällen aber vor allem gegenüber der Veränderung ihrer selbst. Alleine die Vorstellung, dass sie sich – oder vielmehr ihr Verhalten – ändern könnten oder ändern sollten, löst heftigen Widerstand aus. Und wir stehen (oder sitzen) manchmal etwas ratlos daneben und fragen uns, wie kann man nur „so bockig sein“.

Abwehr der Aber-Sager

Widerstand gegen Veränderung und das Ignorieren von Informationen, die eine Veränderung sinnvoll erscheinen lassen, ist ein natürlicher Abwehrmechanismus. So wird das eigene Dilemma beim Gegenüber wahrgenommen, „eigentlich wichtige“ Termine werden vergessen, es kommt ständig zu Verspätungen und hierauf angesprochen kann eine ganze Menge „plausibler Begründungen“ benannt werden. Unsere Abwehrmechanismen sind vielfältig und greifen immer dann, wenn uns etwas nicht geheuer ist, oder genauer gesagt: Wenn uns etwas Angst macht.

Angst der Aber-Sager

Abwehr wird immer dann ausgelöst, wenn uns (unterbewusst) etwas Angst macht. Das kann zum Beispiel passieren, wenn häufig das gleiche Problem – Ärger mit dem Chef, Streit mit dem Partner – auftritt und so langsam die Erkenntnis reift, dass „sich etwas ändern muss“. Kann die Lösung nicht „im Draußen“ gefunden werden, gibt es auf einmal nur noch die Option, sich selbst zu verändern, bzw. „sein Verhalten auf die veränderten Umstände anzupassen“. Und gerade letztere Option wird häufig vergessen, während erstere die größte Angst auslöst.

Wenn Sie also das nächste Mal ein „Aber“ hören, denken Sie daran, dass nicht ihr Vorschlag schlecht sein muss, sondern dass dieses „Aber“ vielleicht eher etwas darüber aussagt, wie viel Angst beim Aber–Sager vorherrscht. Hilfreich ist es dann meist, bereits im Vorfeld zu überlegen, durch welche Formulierungen wir die evtl. auftretenden Befürchtungen des Aber –Sagers zerstreuen können, so dass er den eigentlichen Inhalt Ihres Vorschlags angstfrei wahrnehmen kann. Betten Sie dabei die Vorteile, die sich für Ihren Gesprächspartner ergeben, in die Formulierung Ihres Vorschlags ein.

Ich wünsche Ihnen viel Erfolg beim Bändigen Ihrer Aber–Sager. Sie werden sehen, aus der richtigen Perspektive betrachtet sind das liebe und wertvolle Menschen.

Ihr
Frank Max

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