Der historische Nikolaus

Der Nikolaus geht auf eine historische Persönlichkeit zurück, nämlich Nikolaus von Myra, einen Bischof aus dem 4. Jahrhundert. Myra, damals ein Bischofssitz, liegt in der heutigen Türkei, in der Nähe von Antalya. Nikolaus ist der Schutzpatron der Kinder, Seefahrer und Kaufleute.

Nikolaus‘ genaues Geburts- und Todesjahr sind nicht bekannt: Er wurde irgendwann zwischen 270 und 286 in Patara geboren und wurde im Alter von 19 Jahren zum Priester geweiht. Nikolaus soll während der Christenverfolgung 310 gefangen genommen worden sein. Sein Erbe soll der Sohn reicher Eltern unter den Armen verteilt haben. Gestorben ist Bischof Nikolaus am 6. Dezember – entweder im Jahr 326, 345, 351 oder 365.

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Das Wirken von Nikolaus von Myra führte zur Bildung verschiedener Legenden, die allerdings wohl auch auf die Taten eines Nikolaus gründen, der Abt von Sion in der Nähe von Myra und später Bischof von Pinora war. Er starb im Jahr 564. Zu den Legenden gehören zum Beispiel:

Nikolaus: Die drei Jungfrauen
Nikolaus wurde häufig mit drei goldenen Kugeln oder Äpfeln dargestellt. Der Grund ist diese Legende: Ein armer Mann konnte seine drei Töchter mangels Mitgift nicht standesgemäß verheiraten. Nikolaus, damals noch nicht Bischof, hilft mit seinem Erbe aus. In drei aufeinander folgenden Nächten wirft er drei Beutel mit Gold durch das Fenster der drei Töchter. In der dritten Nacht wird Nikolaus vom Vater erwischt. Dieser erfragt seinen Namen und dankt ihm, dass die Mitgift der Töchter gesichert ist.

Nikolaus: Die Kornvermehrung
Während einer Hungersnot liegen Schiffe mit Getreide für den Kaiser in Byzanz im Hafen. Bischof Nikolaus bittet die Seeleute, einen Teil des Korns auszuladen, aber sie lehnen ab, da das Korn genau abgewogen beim Kaiser abgeliefert werden muss. Nikolaus verspricht Ihnen, dass sie für ihre Hilfe bei der Hungersnot keine Strafe erleiden werden. Von jedem Schiff werden 100 Scheffel Korn abgeladen – und bei der Ankunft in der Hauptstadt stellen die Seeleute fest, dass sich das Gewicht der Ladung trotzdem nicht verringert hat. Das Korn, das Nikolaus Myra verschafft hat, reicht wunderbar ganze zwei Jahre aus.

Nikolaus: Der ertrunkene Sohn
Ein Ehepaar bekam nach der Fürbitte des heiligen Nikolaus einen Sohn, nachdem der Vater gelobt hatte, mit dem Sohn nach Myra zu pilgern und dort einen wertvollen Kelch zu stiften. Der Vater und der herangewachsene Sohn machen sich mit dem Kelch auf den Weg. Der Vater überlegt es sich dann aber anders, da ihm der Kelch zu wertvoll erscheint. Er lässt einen billigeren Kelch anfertigen. Auf der Überfahrt nach Myra bittet der Vater den Sohn, mit dem wertvollen Kelch Wasser aus dem Meer zu schöpfen, wobei der Knabe ins Wasser fällt und verschwindet. Der Vater reist allein weiter, und als er in Myra den billigen Kelch auf den Altar stellen will, fällt er immer wieder herunter. Zu seiner Überraschung steht sein Sohn plötzlich mit dem ursprünglichen Kelch in der Kirche und berichtet, der heilige Nikolaus habe ihn gerettet. Der Vater stiftet zum Dank beide Kelche.