Der Halo Effekt – Der erste Eindruck zählt

Der Halo Effekt kommt aus dem Englischen (von "halo" engl. = Heiligenschein). Der Halo Effekt besagt, dass ein einziges Merkmal alle anderen überstrahlt. Durch den Halo Effekt landet man also womöglich in einer vollkommen falschen Schublade.
Grundlegend: Der Primacy Effekt
Andere machen sich – ob Sie wollen oder nicht – auf Anhieb ein Bild von Ihnen. Sie schließen von Ihren äußeren Merkmalen (Gesicht, Mimik, Körperhaltung, Frisur, Kleidung, Sprache) auf Ihr Wesen.

Sehen Sie beispielsweise eine korrekt und konservativ gekleidete Frau, dezent geschminkt und mit klassischer, gepflegter Frisur, so schlussfolgern auch Sie von Äußerlichkeiten auf den Charakter.
 
Sie denken vielleicht, dass diese Frau seriös und vertrauenswürdig (oder langweilig und pedantisch) ist. Die Psychologie nennt diese Macht des ersten Eindrucks auch Primacy Effekt: Ein Bündel von Merkmalen entscheidet darüber, in welcher Schublade ein Mensch landet.
 
Riskante Falle: Der Halo Effekt
Neben dem Primacy Effekt gibt es noch einen anderen Automatismus, der für den ersten Eindruck wichtig ist: der Halo Effekt. Der Halo Effekt besagt, dass ein einziges Merkmal alle anderen überstrahlt.
 
Alle weiteren Erfahrungen und Erlebnisse mit dieser Person koppelt das Gehirn automatisch an diese erste Wahrnehmung.
 
Der Halo Effekt funktioniert natürlich auch mit positiven Merkmalen – etwa, wenn Sie denken: "Der fährt genau wie ich gerne BMW." Oder: "Er ist auch FC-Bayern-Fan."
 
Der Halo Effekt – Kaum eine zweite Chance
Beim Primacy und beim Halo Effekt geht es nicht um gut oder schlecht. Sie sind Tatsachen, denen Sie sich stellen sollten. Sie werden nicht verhindern können, dass andere Sie in kürzester Zeit in ein Schema pressen. Jede Person die mit Ihnen zu tun hat, verfährt auf genau diese Weise.
 
Obwohl der erste Eindruck häufig trügt und zu falschen Beurteilungen führt, bildet er dennoch die Grundlage für Ihre zukünftigen Beziehungen. Er ist ein Automatismus, der seit jeher allen Lebewesen in der Natur zur Sicherheit und Orientierung dient.
 
Dahinter steckt die simple, für unsere Vorfahren überlebenswichtige Frage: Freund oder Feind?
 
Heute ist die Bedeutung weniger dramatisch, aber immer noch entscheidend.