Der „Fünf-vor-12-Typ“ und andere: Strategien zum Vermögensaufbau

Wie so häufig im Leben gibt es auch in Sachen Vermögensaufbau ganz verschiedene Strategien, aber auch ganz unterschiedliche Herangehensweisen. Wir haben die wichtigsten "Typen" aufgeführt. Vielleicht erkennen Sie sich ja wieder ...
Der "Fünf-vor-12-Typ"
Anlageentscheidungen auf den letzten Drücker werden oft aus dem Bauch heraus getroffen. Eben noch einen Tipp gehört, Minuten später schon beim Discount-Broker online geordert. Langfristige Planung? Fehlanzeige!

Vorteil:
Er reagiert schnell auf neue Trends; so manche Gewinn-Chance nimmt er mit.

Nachteil:
Er lässt sich zu sehr vom schnellen Euro locken und vergisst dabei: In der Ruhe liegt die (Anlage-) Kraft.

Strategie:
Der "Fünf-vor-12-Typ" kann Tipps niemals links liegen lassen – und das sollte er auch nicht tun. Aber er sollte einen Teil seines Geldes auch einsetzen, um langfristig zu sparen.

Der Schlaflose
Er macht die Nacht nicht selten zum Tag – auch, weil Geldentscheidungen ihm auf dem Magen liegen. Er wälzt sein Geld schlaflos von einer Anlageform zur nächsten und hat vor allem Angst vor Verlusten. Spekulationsgeschäfte kann man mit ihm nicht machen – er würde nachts kein Auge zubekommen.

Vorteil:
Er setzt auf Sicherheit; der Traum von schnellen Börsengewinnen ist nicht sein Traum.

Nachteil:
Er kann sich nicht entscheiden – weil jede Anlage potenziell auch Verluste bringen könnte.

Strategie:
Er setzt auf sichere und trotzdem rentable Anlageformen. Anlageschätze des Bundes, rentable Festgeldangebote oder auch Geldmarktfonds sind beim Sparen sein Zuhause. Aber der Schlaflose sollte ruhig mal mit 10% des Geldes spekulieren, das auf der hohen Kante liegt – damit er später nicht das Gefühl hat, gute Gelegenheiten verpasst zu haben.

Der Frühaufsteher
Den Wirtschaftsteil der Zeitung hat er schon vor der ersten Tasse Kaffee gelesen. Dax und Co. hat er den ganzen Tag im Blick, Unternehmensmeldungen verschlingt er sofort. Kurzum: Er spart nicht einfach, er kümmert sich um sein Geld.

Vorteil:
Die Anlageentscheidungen sind fundiert, Emotionen spielen keine Rolle mehr, er optimiert sein Geld.

Nachteil:
Einfach nur Sparen ist nicht seine Welt, Geld beschäftigt ihn von morgens bis abends, Anlageentscheidungen sind sein Hobby – ist es das wert?

Strategie:
Der Frühaufsteher sollte sich zwischendurch mal eine Pause beim Vermehren des Geldes gönnen. Ein Drittel bis zur Hälfte seines Vermögens ist auch in soliden und weniger aufwändig zu verwaltenden Anlagen gut aufgehoben. Und so hat auch der Frühaufsteher mehr Zeit, auch einmal Geld auszugeben.

Der Langschläfer
Er ist das genaue Gegenstück zum Frühaufsteher. Aktuelle Trends erreichen ihn selten, die Börsen machen zu, wenn er richtig wach ist, Geldanlage ist notwendiges Übel. Morgenstund hat Gold im Mund? Unsinn, wenn’s nach ihm und seinen Finanzen geht.

Vorteil:
Wer sich wenig mit seinem Geld beschäftigt, kann bei der Geldanlage auch umso weniger Fehler machen. Und manchmal ist weniger Aktionismus bei der Geldanlage mehr.

Nachteil:
Wer zu lange schläft, verpasst natürlich manchmal auch wirklich gute Anlage-Chancen.

Strategie:
Der Langschläfer sollte seine gemächliche Anlagepolitik ruhig beibehalten – aber dabei aufpassen, nicht manchmal Chancen und Risiken zu verschlafen. Wie wäre es mit einem monatlichen Geld-Tag: Dann kontrolliert der Langschläfer sein Depot, wirft unrentable Anlagen raus und ergänzt es mit neuen Anlagen.