Wenn es um den deutschen Aktienmarkt geht, wird immer über einen steigenden oder fallenden DAX berichtet. Was der DAX ist, wie er sich entwickelt hat und was es bedeutet, wenn der DAX beispielsweise bei 7.000 Punkten steht, erklärt Ihnen der erste Teil dieser Themenreihe.
Der DAX – ursprünglich die Abkürzung für deutscher Aktienindex – ist das führende deutsche Börsenbarometer. Er spiegelt die Wertentwicklung der 30 größten börsengehandelten deutschen Unternehmen wider und gibt einen indirekten Überblick über die derzeitige konjunkturelle Entwicklung. Die 30 im DAX gelisteten Unternehmen haben dabei eine unterschiedliche Gewichtung, die sich an der Marktkapitalisierung orientiert.
Das bedeutet, dass Unternehmen, die einen hohen Börsenwert haben, die Schwankung des Index stärker beeinflussen als Unternehmen, die eine geringere Marktkapitalisierung aufweisen. Den größten Einfluss auf den DAX hat aktuell der Siemens-Konzern, der mit rund 10% im DAX gewichtet ist (das ist auch die maximale Obergrenze).
Ein Beispiel: Wenn die Siemens-Aktie 1% verliert und alle anderen Aktien sich nicht verändern, verliert der DAX 0,1%. Bei seiner Auflegung am 1. Juli 1988 notierte der DAX bei 1.000 Punkten. Im Jahr 2007 erreichte der Index mit 8.151 Punkten sein bisheriges Allzeit-Hoch. Der DAX gehört zum Prime Standard der Deutschen Börse AG.
Der DAX-Fluch
In den DAX aufgenommen zu werden, ist für viele Unternehmen ein Ritterschlag. Schließlich zählt man dann zu den 30 größten börsennotierten Unternehmen Deutschlands und kommt leichter an internationale Investoren. In den vergangen Jahren hat sich aber auch gezeigt, dass nicht immer der Aufstieg in den DAX für ein Unternehmen automatisch eine goldene Zukunft bedeutet – ganz im Gegenteil. Börsianer sprechen schon von einem "DAX-Fluch".
So konnten weder Salzgitter, noch Hannover Rück und schon gar nicht die inzwischen verstaatlichte Bank HypoRealEstate von der Aufnahme in die Premiumliga des deutschen Aktienmarkts profitieren. Bei der Hannover Rück dauerte das Gastspiel sogar nur 6 Monate, eher das Unternehmen wieder degradiert wurde und in den weniger beliebten M-DAX (Teil 2 der Themenreihe) musste. Salzgitter hielt sich zwei Jahre, bevor der Abstieg in den M-DAX folgte und HypoRealEstate musste 3 Jahre nach dem Aufstieg aufgrund der Finanzkrise verstaatlicht werden, um nicht bankrott zu gehen.