Die Rolle der Chemie bei Depressionen
Grundvoraussetzung dafür, dass die Chemie im Gehirn so funktionieren kann, wie sie eigentlich sollte, ist vor allem anderen erst einmal die „Materialfrage“. Alle Zellen müssen über den Stoffwechsel die immer wieder benötigten Substanzen bekommen, allen voran natürlich Vitamine und Co. Die Neurotransmitter, welche vom Körper selbst gebildet werden, benötigen ebenfalls ganz bestimmte „Baustoffe“.
Wenn diese nicht in ausreichendem Maße über die Ernährung zugeführt werden, können Neurotransmitter nicht in der erforderlichen Weise produziert werden. Es gilt auch hier: Was du heute isst, wirst du morgen sein!
Zu den „Segnungen“ unserer „modernen Industriegesellschaft“ gehört aber leider auch, dass Stoffe in unseren Körper kommen, die da gar nicht hingehören. Was ist alles in Reinigern, Farben, Teppichböden, Textilien, Industriegütern, Möbeln, Wohnungen, Trinkwasser und leider auch Lebensmitteln drin? Lösungsmittel, Schwermetalle, Dioxin, Pestizide, Ölrückstände, Schutzmittel und, und, und.
Und wie viel schädlicher Chemie sind Leute an ihrem Arbeitsplatz ausgesetzt. Bestimmte Berufsgruppen haben sogar „ihre“ Krankheiten, wie zum Beispiel die sogenannte Maler-Kolik, welche durch Blei ausgelöst wird.
Entgiftungen gegen Depressionen
Dr. Felix Perger berichtete von einer Frau, welche in einer Batteriefabrik arbeitete. Diese litt an Schmerzzuständen und einer Depression mit erhöhter Reizbarkeit und Schlafstörungen. Untersuchungen ergaben, dass die Werte für Blei, Cadmium und Quecksilber stark erhöht waren.
Eine Ausleitungstherapie mit Calciumlactat und -glutamat sowie Vitamin C führte innerhalb von drei Wochen zu einer Normalisierung der Werte. Innerhalb von zehn Wochen verschwanden Depression, Reizbarkeit und Schlafstörungen völlig.
Ein anderer Fall von schwerer Depression mit quälender Eifersucht wurde mit einer Zinktherapie behandelt. Diese bewirkte eine beträchtliche Ausscheidung von Schwermetallen. Innerhalb der ersten drei Behandlungsmonate verschwand auch hier die Depression.
Dr. Felix Perger schließt daraus, dass die Anreicherung von Schwermetallen in Depots im zentralen Nervensystem zu gravierenden psychischen Veränderungen und Verhaltensstörungen führt. Neben Depressionen sind auch eine hohe emotionale Labilität und ein großes Aggressionspotential auffallend. (Somatopsychische Veränderungen durch Schwermetallbelastungen, Dr. med. Felix Perger.)
Ein weiterer interessanter Aspekt ist hierbei die Rolle des Zinks als Mittel zur „Entgiftung“. Zink ist wesentlich beteiligt an der Aktivierung von Metallothionein, einem Enzym, welches Schwermetalle bindet. (Zn Tagesbedarf etwa 15 mg.)
Chemie im persönlichen Umfeld
Aber auch das eigene Zuhause kann ein ziemlich gefährlicher Ort sein. Lösungsmittel, Holzschutzmittel und andere Chemikalien befinden sich in Baumaterialien. Bei neuen Teppichböden, Möbeln, Matratzen und Geräten riecht man die Chemie tagelang.
Und dann lesen Sie einmal einen Monat lang auf jedem Lebensmittel oder Genussmittel die Zutatenliste aufmerksam durch! Da wissen Sie, welche Schwerstarbeit unser Körper hat, sich gegen all die Chemie zu wehren. Dadurch werden übrigens auch Vitalstoffe gebunden, welche dann für wichtigere Prozesse nicht mehr zur Verfügung stehen, womit ein Mangel entsteht. Zum Beispiel haben Studien ergeben, dass ein Mangel an Vitamin B1 und B2 ebenfalls schwere psychische Erkrankungen hervorrufen kann.
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