Lerntherapie-Manuale: Das Lesetraining von Hans W. Hollbach
Hollbach hat ein Manual konzipiert, das abwechslungsreich und anspruchsvoll ist. Es verbindet Logikrätsel und einfache Augenübungen mit der Lesefähigkeit. Ausgehend von der richtigen Buchstabenerkennung und der Fähigkeit, dazu vorgegebene Worte in Silben zu zerlegen, hat Hollbach Übungen entworfen, die sowohl die Konzentrationsfähigkeit als auch die Kombinationsfähigkeit der Kinder trainieren.
Das Lesetraining nach Hollbach – Lesen lernen muss nicht langweilig sein
Lesen lernen muss nicht langweilig sein – so könnte das Motto von Hollbach gewesen sein, als er das vorliegende Manual entwickelt hat. Jede Übung im Lesetraining enthält einen besonderen Kniff. Die Inhalte sind interessant und auf Kinder und Jugendliche zugeschnitten.
Lesetraining nach Hollbach in der Lerntherapie – „gleich oder ungleich“
Hollbach hat hier mehrere Quadrate von gleichen und ungleichen Paaren abgedruckt. Es sind teilweise Zahlenkombinationen aber auch sinnlose Buchstaben-Kombinationen wie cXvy oder MUWAW. Die Kinder sollen aus einer Matrix von beispielsweise 40 Paaren eine gewisse Anzahl an Paaren herausfinden, die nicht gleich sind.
Dies ist zum Teil recht schwierig, da nur ein Buchstabe oder eine Zahl des Paares vertauscht ist. Die Übung findet bei den meisten Kindern in der Lerntherapie viel Anklang, da sie zunächst einfach aussieht, sich dann aber als recht knifflig rausstellt. Sie fördert das genaue Hingucken und die exakte Differenzierung der verschiedenen Buchstaben und Zahlen.
Lerntherapie-Manuale: Lesetraining nach Hollbach – das Senkrechtlesen
Nach den einfachen Übungen zu Worterkennung wie „gleich oder ungleich“ folgen die Übungen zum Senkrechtlesen oder Spaltenlesen. Kurze Texte sind so geschrieben, dass immer nur ein Wort in einer Zeile ist. Das nächste dann in der Zeile darunter usw. Auch diese Übung sieht einfach aus und ist doch anspruchsvoll. Kinder lernen hier genau darauf zu achten, in welcher Zeile sie waren.
Die Ein-Wort-Zeilen überfordern sie nicht und sie haben das Gefühl schnell beim Lesen voranzukommen. Dennoch ist die gleichzeitige Sinnerfassung eine Herausforderung für sie. Hollbach bietet zusätzlich eine Zeitnahme an. Hier können die Kinder in mehreren Versuchen während der Lerntherapie sehen, ob sie ihre Lesegeschwindigkeit steigern konnten.
Lesetraining nach Hollbach in der Lerntherapie – die Lückentexte
Danach kommen die sogenannten Lückentexte. Auch hier hat Hollmann Texte genommen, die für Kinder dieser Altersstufe ansprechend und interessant sind. Die Detektivgeschichte, in der die Kinder zum einen die Lücken im Text ergänzen müssen, zum anderen das Rätsel lösen müssen, das der Text enthält, spricht die meisten Lerntherapie-Kinder an. Lückentexte gibt es für Anfänger, Könner und für Profis. Je nach Lesefähigkeit des Kindes kann der Lerntherapeut den adäquaten Text aussuchen.
Lesetraining nach Hollbach – vertauschte Silben
Die Übungen zum Lesen, in denen über eine ganze Seite hinweg die Silben der Worte vertauscht sind, machen den meisten Kindern besonders Spaß. Die Übungen werden immer anspruchsvoller und umfassender. Gegen Ende des Manuals müssen die Kinder schon fast „Leseprofis“ sein um die Übungen noch gut ausführen zu können.
Fazit
Das Lesetraining nach Hans W. Hollbach ist ein wichtiger Baustein in der Lerntherapie für Kinder mit LRS. Ausgefallen und witzige Übungen und Texte mit altersgerechten Inhalten machen das Lesetraining nach Hollbach zu einem besonders effektiven Instrument in der Lerntherapie. Da es bereits Grundfertigkeiten des Lesens voraussetzt, ist es erst geeignet für Kinder ab der 4. Klasse.
Urheber : choreograph /123rf.com