Das legendäre Algonquin-Hotel in New York City

Im kleinen, aber sehr eleganten Algonquin-Hotel inmitten Manhattans trifft sich seit den 1920er Jahren die Creme des New Yorker Literatur- und Verlagsmillieus zum Lunch.

Das legendäre Literaturhotel "Algonquin" befindet sich in der 44th Street zwischen 5th und 6.th Avenue in New York City. Es wurde von dem damals sehr bekannten Architekten Goldwin Starrett entworfen und 1902 eröffnet. Ursprünglich ein Apartmenthotel wollte sein Besitzer Räume und Suiten nur langfristig vermieten. Als sich jedoch nur wenige Mieter für die teuren Räume fanden, entschloss sich er sich fünf Jahre später, das Gebäude in ein Hotel umzuwandeln und zu verpachten.

Der Pächter, Frank Case, wollte das Hotel "The Puritan" nennen, als er jedoch entdeckte, das der Stamm der Algonquin-Indianer die ersten Bewohner dieses Gebiets waren, taufte er es stattdessen "The Algonquin". 1927 kaufte Case das Gebäude samt Grundstück für eine Million Dollar und führte es bis zu seinem Tod 1946.

Ungeachtet dessen, dass das Algonquin zwischen 1940 und 2004 mehrmals renoviert wurde, ist das zeitgenössische Ambiente weitgehend erhalten geblieben.

The Algonquin Round Table
Das Hotel wurde ab Juni 1919 zum Treffpunkt der berühmten Algonquin Round Table, einer Gruppe von Literaten, Journalisten und Schauspielern, die sich dort zehn Jahre lang fast täglich regelmäßig trafen. Der Theaterkritiker und Schauspieler Robert Benchley, die Mitbegründerin des Magazins "The New Yorker", Jane Grant, die Journalistin und Frauenrechtlerin Ruth Hale, der Drehbuchautor einiger Marx Brothers Filme, George S. Kaufman, Robert E. Sherwood, der Drehbuchautor des Films "Rebecca" sowie die Schriftstellerin Dorothy Parker, die dort durch ihren Sarkasmus, ihre Ironie und ihre scharfzüngige Schlagfertigkeit zu Legende wurde, sind nur einige der Gründungsmitglieder. Manche nannten den literarischen Zirkel auch "Mrs. Parker und ihr teuflischer Kreis". Parkers Leben wurde in einem Film mit Jennifer Jason Leigh verewigt, der unter dem Titel "Mrs.Parker und ihr lasterhafter Kreis" 1994 in die Kinos kam.

Ein Kulturerbe der Stadt New York
Die Treffen und seine prominenten Teilnehmer sind der Grund, dass das Hotel mittlerweile zum Kulturerbe der Stadt New York gehört. An dem Gebäude befindet sich heute eine Gedenktafel mit einem Zitat von Brooks Atkinson, der zwischen 1925 bis 1960 Theaterkritiker der New York Times war:

"Die Persönlichkeiten, die hier zusammenkamen, veränderten durch ihre Schöpfungen das US-amerikanische Verständnis davon, was eine Komödie ausmacht, grundlegend und brachen einer neuen Etappe in den Künsten und im Theater Bahn."

Das Algonquin heute
Noch immer wird das Hotel, das nicht nur durch seine zentrale Lage sehr beliebt ist, von der Creme des Literatur- und Verlagsmillieus sowie von Theaterleuten und Theaterfans begeistert frequentiert. Da der Broadway und seine Theater nicht fern sind, begegnet man in der im alten Stil gehaltenen Lobby nicht selten bekannten Schauspielern. Das elegante kleine Hotel liegt zwar abseits der großen Avenues, aber die Geschäfte der Fifth Avenue, das Empire State Building, das Rockefeller Center und das Museum of Modern Art sind alle in wenigen Minuten zu Fuß zu erreichen.