Das homöopathische Mittel Okoubaka

Eine in Westafrika seit Jahrhunderten traditionell eingesetzte Heilpflanze wird heute zu einer homöopathischen Zubereitung verarbeitet, die in keiner gut ausgerüsteten Hausapotheke fehlen darf: Okoubaka. Wie die Heilpflanze wird auch das homöopathische Arzneimittel vor allem bei Magen-Darm-Infekten und Lebensmittelvergiftungen eingesetzt.

Herkunft

Der Okoubaka-Baum gehört zu den Sandelholzgewächsen und ist in Westafrika heimisch. Er wird nur etwa 30 cm hoch und wächst als Parasit auf anderen Bäumen, welchen er Nährstoffe und Wasser entzieht. Bis zu 15 cm lange Stacheln schützen die Blüten und die gelben, nicht genießbaren Früchte. Genutzt wird vom Okoubaka-Baum nur die Rinde. Die enthaltenen Gerbstoffe wirken entzündungshemmend, antibakteriell und entgiftend auf die Haut und die Schleimhäute des Magen-Darm-Traktes.

Potenzen und Darreichungsformen

Okoubaka gehört zu den wenigen homöopathischen Mitteln, welche vor allem in niedrigen Potenzen wie D3 angewandt werden. Auch die Potenzen D6 und D12 finden Anwendung. Höhere Potenzen gibt es aber kaum.

Krankheitsbilder und Einflussfaktoren

Die Inhaltsstoffe von Okoubaka wirken auf Haut und Schleimhäute. Sie kommen vor allem, aber nicht ausschließlich, bei Magen-Darm-Erkrankungen zum Einsatz:

  • Magen-Darm-Infekte auf Fernreisen, Stichwort „Montezumas Rache“
  • diffuse Durchfallerkrankungen
  • Nahrungsmittelunverträglichkeiten
  • Lebensmittelvergiftung
  • Verdauungsstörungen und Völlegefühl

Okoubaka-Patienten leiden meist deutlich unter den schweren Magen-Darm-Erkrankungen. Oft zeigen sich auch Reizungen der Haut wie Ausschläge und Juckreiz. Die Patienten sind zwar depressiv, aber auch leicht reizbar und werden dann schnell aggressiv.

Anwendungsgebiete

Ein sehr enges Wirk- und Anwendungsprofil macht Okoubaka zu einem speziellen, aber wichtigen homöopathischen Arzneimittel. Es unterstützt die Ausscheidungs- und Entgiftungsprozesse bei:

  • Lebensmittelvergiftung: nach dem Verzehr verdorbener Lebensmittel mit starkem Erbrechen und Durchfall
  • Magen-Darm-Beschwerden: durch Ernährungsumstellung, zum Beispiel im Ausland, oft mit Übelkeit, Durchfall, Erbrechen und Bauchschmerzen
  • Nahrungsmittelunverträglichkeit: Reaktion auf ein Lebensmittel, das nicht vertragen wird, mit Übelkeit, Erbrechen, Blähungen, Durchfall oder Verstopfung
  • Reiseprophylaxe: bei zu erwartenden Problemen durch Ernährungsumstellung auf Reisen
  • Darmsanierung: bei durch Medikamente verursachten Verdauungsstörungen wie nach einer Antibiotika-Therapie oder nach Medikamentenmissbrauch

Während der Okoubaka-Therapie sollte auf das Rauchen und auf Alkohol komplett verzichtet werden. Dies gilt auch bei langfristigen Darmsanierungen über mehrere Wochen. Bei Anwendung im Akutfall sollten Patienten Ruhe halten und viel Wasser oder gesüßten Tee trinken.

Dosierung und Anwendung

Als Akutmittel bei Lebensmittelvergiftung oder Magen-Darm-Infekt sollte eine niedrige Potenz wie D3 oder D6 genutzt werden. Bei jeder Gabe werden 5 Globuli eingenommen, welche am besten zuvor in ein wenig Waser aufgelöst wurden. Am ersten Tag erfolgt die Gabe stündlich, am zweiten Tag alle zwei Stunden. Am dritten Tag kann meist auf drei Gaben pro Tag reduziert werden. Sind die Beschwerden abgeklungen, kann das Mittel bis zu drei Wochen lang noch einmal täglich zur Prophylaxe eingenommen werden.

Schwangerschaft, Stillzeit und Baby

Andauerndes Schwangerschaftserbrechen ist ein wichtiges Anwendungsgebiet für Okoubaka. Schwangere sollten dreimal täglich fünf Globuli in der Potenz D6 oder D12 in Wasser aufgelöst trinken. Nach drei Wochen muss eine Pause von einer Woche erfolgen, bevor die Therapie für weitere drei Wochen fortgesetzt werden kann.

Auch bei akuten Magen-Darm-Infekten, Lebensmittelvergiftungen oder einer Nahrungsmittelunverträglichkeit kann Okoubaka sowohl bei Schwangeren als auch bei Babys eingesetzt werden. Die Dosierung erfolgt als Akutmittel, wobei kleine Babys nur drei statt fünf Globuli pro Gabe erhalten.

Nebenwirkungen und Vorsichtsmaßnahmen

Okoubaka gilt als gut verträglich und ist auch während der Schwangerschaft zur Selbstmedikation geeignet. Häufig kommt es zu einer spürbaren Erstverschlimmerung unter Okoubaka, welche aber sehr schnell abklingt.

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