Das homöopathische Mittel Mezereum wird aus der Giftpflanze Seidelbast gewonnen. Seidelbast kommt in ganz Mitteleuropa vor und gedeiht am häufigsten in Buchenwäldern und Buchenmischwäldern in schattigen Gehölzen. Die Blüten sind rosa- beziehungsweise lilafarben und die giftigen Früchte der Pflanze sind scharlachrot oder gelb und erbsengroß. Auch die Rinde der Pflanze ist giftig. Bei Hautkontakt werden Reizungen, Entzündungen und Blasen auf der Haut verursacht.
Mezereum ist seit Jahrhunderten als Heilmittel bekannt
Werden die Beeren versehentlich geschluckt, dann führt dieser Verzehr zu Halluzinationen, Nierenproblemen und Magen-Darm-Beschwerden. Dennoch: in der Volksmedizin fand Seidelbast schon immer Anwendung als Wundauflage, Zugpflaster, als Brech- und Abführmittel oder als Mittel gegen Kopf- und Zahnschmerzen. Darüber hinaus hat Seidelbast bei Frauen eine positive Wirkung auf die Milchproduktion.
Für das homöopathische Mittel Mezereum wird die Rinde der Pflanze mit Alkohol mazeriert und hilft dann gegen verschiedene Beschwerden, besonders im dermatologischen Bereich. Bei Hautreizungen in Verbindung mit starkem Juckreiz, bei weißen Schuppen und bei Bläschen- oder Krustenbildung kann Mezereum verabreicht werden. Gürtelrose, Herpes oder Neurodermitis sind daher typische Anwendungsgebiete des homöopathischen Mittels.
In welchen Dosen Mezereum verabreicht wird, hängt von den Beschwerden ab
Die Potenzen, in denen Mezereum verabreicht werden kann, sind unterschiedlich. Bei Hautbeschwerden kommt das Mittel zwischen D6 und D30 zum Einsatz. Bei Gürtelrose wird beispielsweise drei Mal täglich die Potenz D12 gegeben, bei einem Ekzem einmal täglich die Potenz D12 und bei einem eitrigen Ekzem empfiehlt es sich, zwei Mal täglich zu der Potenz D6 zu greifen.
Doch auch fernab von Hautproblemen findet Mezereum Anwendung. Bei Zahnschmerzen, die durch Karies ausgelöst werden, kann das Mittel ebenso helfen wie bei Erkrankungen des Skeletts, die mit Schmerzen im Knochengerüst einhergehen und sich bei Kälte und Nässe noch verschlimmern. Auch bei Nasennebenhöhlenentzündungen kann Mezereum helfen. Zu diesem Zweck werden eine Woche lang drei Mal täglich fünf Globuli in der Potenz C9 verabreicht.
Bei Knochenschmerzen empfiehlt sich eine Gabe von Mezereum in der Potenz C5, die über drei Monate geht, mit jeweils fünf Globuli am Abend. Nervenschmerzen, die in Zusammenhang mit der Gürtelrose auftreten können, werden mit Mezereum in der Potenz C15 behandelt. Fünf Globulis am Morgen und fünf am Abend sind für diese Beschwerden die richtige Dosierung.
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Keine Nebenwirkungen in der Schwangerschaft
Mezereum in der Schwangerschaft einzunehmen ist bedenkenlos. Bei Fragen oder Unklarheiten sollte die Einnahme aber von einem Arzt oder Heilpraktiker überwacht werden und bei Unverträglichkeiten sollte das homöopathische Mittel direkt abgesetzt werden. Eigentlich sind homöopathische Mittel in der Schwangerschaft aber optimal, um Beschwerden zu lindern, da das ungeborene Kind auf diese Weise nicht mit chemischen Arzneimitteln in Berührung kommt.
Die Symptome der Patienten, die mit Mezereum behandelt werden, verschlechtern sich durch Kälte, kalte Luft, feuchtkaltes Wetter und bei Berührung, insbesondere bei Druck auf den Bauch. Wärme und warme Anwendungen können die Symptome schmälern und das Wohlbefinden erhöhen.
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