Unverzichtbar für jede homöopathische Hausapotheke ist das Mittel Apis mellifica. Gewonnen wird die Urtinktur aus dem Körper der Honigbiene – einem Tier, das in Europa heimisch ist und seit Jahrtausenden vom Menschen genutzt und gehalten wird.
Symptome, wie sie nach einem Bienenstich auftreten, stehen auch mit der Anwendung der Apis mellifica in Verbindung: stechender, starker Schmerz, Schwellungen und Rötungen aller Art. Apis mellifica ist in einigen Bereichen eine gute Alternative zu Belladonna.
Herkunft
Das homöopathische Mittel Apis mellifica wird aus den gelb-schwarz gestreiften Körpern der Honigbiene gewonnen. Die Tiere leben zuvor bei Imkern in festen, hochsozialen Verbänden, auch Staaten genannt. Auch der Königin werden hochwirksame Eigenschaften zugeschrieben.
Potenzen und Darreichungsformen
Im Alltag kommt Apis mellifica vor allem in Form von Globuli oder als Tinktur zum Einsatz. Häufig angewendete Potenzen sind D6 und D12 sowie C12 und C30.
Krankheitsbilder und Einflussfaktoren
Die Krankheitsbilder, die auf Apis mellifica ansprechen, entsprechen in ihrer Ausprägung den typischen Symptomen und Folgen eines Bienenstiches. Dazu gehören
- Schwellungen
- brennende Schmerzen
- helle Rötungen
- allergische Reaktionen im ganzen Körper
- Schwellungen der Schleimhäute
Typischerweise verschlechtert sich der Zustand des Patienten am späten Nachmittag, bei Berührung oder Druck sowie nach dem Schlafen. Auch Wärme, Hitze oder Sonnenlicht wirken sich negativ aus.
Erleichterung bringen dagegen kalte Kompressen und Umschläge sowie kalte Bäder und Eis. Auch eine kühle Umgebung und frische Luft sowie Kälte werden positiv wahrgenommen.
Anwendungsgebiete
Apis mellifica gilt als hervorragendes Notfallmittel bei Insektenstichen durch Bienen oder Wespen.
Aber auch bei Allergien oder Sonnenbrand kann es häufig eingenommen schnell Linderung bringen. Darüber hinaus kommt das Mittel bei den folgenden Erkrankungen und Beschwerden zum Einsatz:
- Blasenentzündung: häufiger Harndrang mit brennendem Gefühl beim Wasserlassen
- Halsschmerzen: dick geschwollene Mandeln und Schleimhäute mit einem Gefühl, als wäre der Hals zugeschnürt
- Bindehautentzündung: hell gerötete Bindehaut, geschwollene Lider und trockene Augen mit Fremdkörpergefühl
- Nagelbettentzündung: hellrot geschwollenes Nagelbett und stechende Schmerzen
- Ekzeme: die blassrot und heiß erscheinen
- Rheuma & Arthritis: geschwollene Gelenke, brennende Schmerzen, hellrote Haut
Die Patienten erscheinen dabei oft ruhelos, nervös und überreizt. Sie suchen die Kälte und leiden bei Hitze. Babys und kleine Kinder stoßen bisweilen spitze bis schrille Schreie im Fieber aus.
Dosierung und Anwendung
Bei der Anwendung als Notfallmedikation bei Insektenstichen oder einer Allergie wird Apis mellifica als Akutmittel in der D6- oder D12-Potenz in Form von 5 Globuli anfangs alle halbe Stunde gegeben. Bei Abklingen der Beschwerden wird auf drei Gaben täglich reduziert.
Auch bei der Behandlung anderer Krankheiten und Beschwerden kann die Dosierung als Akutmittel genutzt werden. Zur längerfristigen Einnahme – zum Beispiel bei Ödemen – sollten dreimal täglich 5 Globuli eingenommen werden.
Schwangerschaft, Stillzeit und Baby
Apis mellifica gehört in jede homöopathische Hausapotheke. Während der Schwangerschaft kann es gegen Wassereinlagerungen zum Einsatz kommen. In der Stillzeit kann eine Brustentzündung mit Apis behandelt werden. Die Mastitis äußert sich in den passenden Symptomen wie stechenden Kopfschmerzen, hohem Fieber und rötlichen Schwellungen.
Beim Baby lässt sich Apis vor allem bei Hals- und Mandelentzündungen sowie bei hohem Fieber während einer Erkältung nutzen. Das gilt besonders dann, wenn das Baby trotz Schüttelfrost nicht zugedeckt werden möchte und das Trinken verweigert.
Nebenwirkungen und Vorsichtsmaßnahmen
Wichtig ist, dass Apis nie mit Rhus toxicodendron gleichzeitig angewendet werden darf. Auch während der Schwangerschaft sollte Apis mellifica nur in Absprache mit Arzt oder Hebamme angewendet werden, weil bereits Fälle von Fehlgeburten dokumentiert wurden.
Wichtig: Allergiker gegen Bienengift sollten nur Potenzen von D30 oder höher einsetzen, weil sonst ein allergischer Schock drohen könnte.
Bildnachweis: Christian Musat /Adobe Stock