Das erste Auto – Worauf beim Autokauf zu achten ist

Viele träumen schon vor ihrer ersten Fahrstunde vom ersten Auto. Wenn es dann endlich soweit ist, dass man sich eines aussuchen soll, sind die meisten mit der schier endlosen Auswahl überfordert. Wir zeigen dir hier, worauf man bei jedem Autokauf achten sollte (und beim ersten ganz besonders) und wo man Geld sparen kann. Für diesen Artikel gehen wir davon aus, dass man noch keine Ahnung von Autos hat und sich einen ersten Überblick und Eindruck verschaffen will.

Was darf das erste Auto kosten?

Hier ist die Antwort wie so oft abhängig vom jeweiligen Geldbeutel. Wir wollen jedoch, dass dieser Artikel für jeden etwas bringt. Deshalb gehen wir davon aus, dass man für maximal 1000€ ein fahrtüchtiges Auto haben möchte. Natürlich muss man dafür ein paar Abstriche machen, aber das muss kein Problem sein.

Worauf man beim Autokauf achten sollte

  • Kleine Fehler sind oft leichter zu beheben als man denkt

Dank Seiten wie einem professionellen Teileportal ist es heute so einfach wie nie, auch als Laie an die richtigen Ersatzteile für das eigene Fahrzeug zu kommen. Mit Anleitungen aus dem Internet kann man sehr vieles, besonders an alten Autos, selber reparieren. Einen Räderwechsel, das Schloss am Kofferraumdeckel austauschen, einen Scheinwerfer wechseln oder eine defekte Blinkerbirne tauschen: All das sind Dinge, die ein absoluter Anfänger mit einem Schraubenzieher und einer Anleitung bewerkstelligen kann. Wenn man etwas mehr Werkzeug hat, ist auch der Austausch von Stoßdämpfern, Federn und Domlagern kein Grund mehr, eine Werkstatt aufzusuchen.

  • Nur Bares ist Wahres

Vor allem beim privaten Autokauf gilt: Nur bare Tatsachen zählen. Übergebt Geld gegen Auto, lasst euch auf keine Zahlungsverfahren via Scheck oder anderer Varianten ein. Hier gibt es viele Möglichkeiten für Betrüger, Geld zu waschen.

  • Bauchgefühl

Ein Autokauf ist auch immer ein gutes Stück Vertrauenssache. Deshalb hört ruhig auf euer Bauchgefühl und schenkt dem „Nasenfaktor“ Beachtung. Wenn ein Verkäufer unsympathisch oder seltsam erscheint, kauft nichts bei ihm.

Was sind Gründe, ein Auto nicht zu kaufen?

  • Flüssigkeitsaustritt irgendwo am Fahrzeug oder Motor

Dabei ist es egal, ob es sich um Wasser, Kraftstoff, Öl, Bremsflüssigkeit, Kühlmittel oder etwas anderes handelt. Wenn irgendwo am Fahrzeug etwas tropft, sollte man die Finger von ihm lassen. Es können sich schwere Schäden und hohe Kosten oder Risiken verstecken.

  • Probleme beim Schaltvorgang

Wenn sich ein Gang wiederholt nicht richtig einlegen lässt, das Getriebe seltsam knarzt oder die Automatik beim Schaltvorgang auffällig lange braucht oder unangenehm klingt: Finger weg. Dabei muss aber nicht immer ein Schaden vorliegen. Gerade bei Fahranfängern kann es sein, dass sie mit bestimmten Fahrzeugen nicht zurechtkommen. Doch das ist genauso ein Grund, ein Auto nicht zu kaufen, wie ein technischer Defekt. Als Neuling im Straßenverkehr ist man oft noch nicht routiniert, weshalb man sich voll auf den Verkehr konzentrieren sollte. Wenn das gelingt, kann man sich ein Fahrzeug zulegen, das anspruchsvoller zu beherrschen ist.

  • Durchgerostete Stellen an der Karosserie

Wenn man als Laie beim Begutachten eines Autos durchgerostete Teile findet, sollte man es nicht kaufen. Egal ob es sich um einen Auspuff, den Rahmen oder ein anderes Teil handelt. Man kann hier als „Auto-Neuling“ unmöglich die Kosten einer Reparatur oder die Sicherheitsrisiken des Mangels einschätzen.

  • Ein oder mehrere Risse in der Windschutzscheibe

Windschutzscheiben ersetzen und neu abdichten ist bei jedem Auto aufwändig, teuer und handwerklich anspruchsvoll. Bei einem Riss muss eine Scheibe allerdings sofort ersetzt werden, egal was der Verkäufer sagt.

  • Blauer Qualm aus dem Auspuff

Es gibt im Allgemeinen drei verschiedene Farben, die Abgase von Autos annehmen können: Weiß, Schwarz und Blau. Weißer Qualm ist oft zu beobachten, wenn ein Auto längere Zeit stand und deutet darauf hin, dass sich irgendwo Wasser im Kreislauf befindet, welches verdampft. Diese Farbe ist meistens harmlos und der Qualm kann ignoriert werden. Es sei denn, es ist auffallend dichter Nebel, der auch nach einer Probefahrt nicht verschwindet. Das deutet auf eine defekte Zylinderkopfdichtung hin und man sollte das Auto nicht kaufen. Schwarzer Qualm deutet an, dass etwas im Abgastrakt verbrennt, was dort nicht hingehört. Meistens handelt es sich dabei um Kraftstoff. Es kommen viele Faktoren als Ursache in Frage. Aber sie haben eines gemeinsam: Sie sind alle günstig und schnell von einer Werkstatt zu diagnostizieren und zu beheben. Blauer Qualm ist die schlechteste der drei Farben: Blauer Rauch aus dem Auspuff ist ein eindeutiges Zeichen, dass der Motor Öl verbrennt. Das weist unmissverständlich auf einen sich nähernden Motorschaden hin. Unter keinen Umständen sollte man ein Auto kaufen, das blau aus dem Auspuff qualmt.

  • Wenn man das Auto noch nicht probegefahren ist

Niemand sollte jemals ein Auto kaufen, ohne vorher genau das Auto auch gefahren zu sein. Im besten Fall fährt man sogar mehrere Autos des exakt gleichen Typs zur Probe. So fällt auf, wenn etwas nicht so ist, wie es sein sollte. Ein Verkäufer, der keine Probefahrt zulassen will, hat meistens etwas zu verbergen und sollte gemieden werden. Egal wie verlockend der Preis des Autos auch erscheinen mag.

  • Wenn man das Bremspedal bei laufendem Motor mehrfach bis zum Boden durchtreten kann, ohne dass sich der Widerstand erhöht

Gerade bei älteren Autos kann es sein, dass man das Bremspedal ein- oder zweimal durchtreten muss, bevor sich Widerstand im Pedal bemerkbar macht. Niemals jedoch sollte man das Pedal ohne sehr hohen Kraftaufwand mehrfach bis auf den Fahrzeugboden durchtreten können. Das macht klar, dass der Bremskreislauf keine Flüssigkeit mehr enthält. Sprich: Das Auto könnte während der Fahrt nicht bremsen. Ein solches Auto sollte niemals gefahren und auch nicht gekauft werden. Ein Leck in den Bremsleitungen kann sehr versteckt liegen und nicht nur aufwändig zu finden sondern auch zu reparieren sein.

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