Blutwerte: Normwerte für die zellulären Bestandteile des Blutes
Für alle zellulären Bestandteile (das sind die roten Blutkörperchen, die weißen Blutkörperchen und die Blutplättchen) gibt es Normwerte, die besagen, wie viele im menschlichen Organismus vorhanden sein sollten. Werden die Werte unterschritten kann es auf eine Erkrankung hindeuten und werden sie überschritten kann es auch auf eine Störung im Organismus hindeuten.
Blutwerte: Folgende Werte sind pro Mikroliter Blut vorgegeben:
- Erythrozyten (rote Blutkörperchen): 4,5 – 5,5 Millionen
- Leukozyten (weiße Blutkörperchen): 4000-8000
- Thrombozyten (Blutplättchen): 150.000 – 350.000
Blutwerte: Differential-Blutbild
Das Differential-Blutbild erfasst zusätzlich die Werte der einzelnen Leukozyten-Unterarten. Folgende Normwerte für den Anteil der Granulozyten, Lymphozyten und der Monozyten an der Gesamt-Leukozytenanzahl gibt es:
- Neutrophile Granulozyten: 60 – 70%
- Eosinophile Granulozyten: 2 – 5 %
- Lymphozyten: 20 – 30 %
- Monozyten: 4 – 5 %
An der Verteilung der Leukozyten kann ein Mediziner sehen, wo möglicherweise eine Störung im Organismus besteht.
Sind die Leukozyten insgesamt erhöht, spricht man von einer Leukozytose – dies ist besonders bei akuten Entzündungen wie Blinddarmentzündung oder einer Cholezystitis der Fall. Es kann aber auch auf eine beginnende Leukämie hinweisen.
Ist die Leukozyten-Anzahl vermindert, spricht man von einer Leukopenie. Dies kann auf eine Sepsis oder eine aplastische Anämie hinweisen.
Ist die Erythrozyten-Anzahl vermindert oder der Anteil von rotem Blutfarbstoff im Blut, spricht man von einer Anämie. Ist die Erythrozyten-Anzahl erhöht spricht man von einer Polyglobulie. Eine Vermehrung der roten Blutkörperchen (und im geringeren Maße auch der Thrombozyten und der Granulozyten) findet bei der Polycythaemia vera statt, einer selten Krankheit des Blutes.
Eine Erhöhung der Thrombozyten bringt ein erhöhtes Thrombose-Risiko mit sich. Eine verminderte Anzahl von Thrombozyten im Blut kann zu einer verlangsamten oder unzureichenden Gerinnungsfähigkeit des Blutes führen.
Fazit:
Die Normwerte für die zellulären Bestandteile des Blutes geben wichtige Hinweise auf körpereigene Prozesse. Häufig bieten die Blutwerte den ersten Einstieg für eine ausführlichere Diagnostik, oder werden im Rahmen einer Vorsorgeuntersuchung erstellt. Die Anzahl der einzelnen zellulären Bestandteile (rote BK, weiße BK, Blutplättchen) kann erhöht oder vermindert sein. Eine Erhöhung der Anzahl weist auf ein anderes Geschehen hin als eine Verringerung der Anzahl der einzelnen zellulären Bestandteile des Blutes.