Eine Darmsanierung macht in vielen Situationen Sinn, beispielsweise nach Antibiotikagaben, bei Pilzbelastung und vielen Verdauungsbeschwerden. Heilpflanzen können hier einen wichtigen Beitrag leisten. Sie helfen die Darmflora zu balancieren und die Enzymatik anzuregen. Lernen Sie die wichtigsten Heilpflanzen kennen und anwenden.
Wann ist eine Darmsanierung angezeigt und was bedeutet das eigentlich?
Darmsanierung ist eines der häufigsten Schlagworte in der Naturheilkunde. Es gibt Kreise, die nahezu besessen davon sind den Darm zu reinigen. Er bleibt aber natürlich von Bakterien besiedelt und muss unsere Ausscheidungsprodukte hinaus befördern. Ein reiner Darm ist genauso lebensfeindlich, wie die Idee einer reinen Rasse. Eine Darmsanierung macht immer dann Sinn, wenn die natürliche Darmflora gestört ist.
Dies ist zum Beispiel nach Antibiotikagaben häufig der Fall. Blähungen, Übelkeit und breiiger Stuhl können dann die Folge sein. Die im Darm siedelnden Bakterien sind wichtige Trainingspartner für unser Immunsystem. Sie unterstützen die Verdauung und bilden lebenswichtige Vitamine. Durch eine Darmsanierung werden die natürlichen Verhältnisse wieder hergestellt. Symptome werden verbessert und unphysiologische Keime, wie zum Beispiel Darmpilze, werden verdrängt.
Schwefelhaltige Pflanzen balancieren die Darmflora
Die wichtigsten Heilpflanzen zur Darmsanierung enthalten Senfölglykoside, dies sind schwefelhaltige Inhaltsstoffe. Diese Senföle wirken stark antimikrobiell, töten also unphysiologische Bakterien und schaffen so die Bedingungen für eine gesunde Ökologie im Darm. Die „guten“ Darmbakterien können sich ansiedeln und verbreiten. Die Senföle „rupfen das Unkraut aus,“ danach können Blumen wieder wachsen.
Außerdem fördern Senföle die Eiweißverdauung, wie man auch an bekannten Gerichten sehen kann, in denen Senf als Gewürz Verwendung findet, zum Beispiel Bratwurst oder Senfeier.
Die wichtigsten Pflanzen sind alle Lauch-Arten wie Zwiebel, Knoblauch, Bärlauch und Porree, die vor allem Teil unserer Nahrung sein sollten. Auch die verschiedenen Kressen enthalten Senföle und natürlich der namensgebende Senf. Als letztes sei der Meerrettich erwähnt. Nun muss man alle diese Pflanzen auch vertragen, was bei einem durcheinander geratenen Darm oftmals nicht so einfach ist. Die Auswahl ist aber groß und man kann ja sanft und niedrig dosiert beginnen.
Heilpflanzen gegen Pilze
Die senfölhaltigen Pflanzen wirken auch gegen Pilze. Ich möchte aber an dieser Stelle noch zwei weitere Heilpflanzen erwähnen, die durch ihren Gehalt an anderen ätherischen Ölen pilzwidrig sind. Da wäre zum einen der Thymian, ebenfalls eine bekannte Gewürzpflanze. Last but not least und an Weihnachten sehr beliebt: der Zimt.
Bildnachweis: M.Dörr & M.Frommherz / stock.adobe.com