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Coronavirus: Quarantäne-Vorrat für 14 Tage – Diese Anschaffungen sind für Sie sinnvoll

Vermeiden Sie exzessive Hamsterkäufe. Die bringen nichts! Das BBK empfiehlt diesen durchdachten 14 Tage Quarantäne-Vorrat für den Notfall.

Coronavirus: Quarantäne-Vorrat für 14 Tage - Diese Anschaffungen sind für Sie sinnvoll

Coronavirus: Quarantäne-Vorrat für 14 Tage – Diese Anschaffungen sind für Sie sinnvoll

Die Lage in Sachen Corona spitzt sich zu: Die italienische Regierung hat am Mittwochabend (11.03.2020) das öffentliche Leben quasi zum Erliegen gebracht, indem verkündet wurde, dass nur noch wichtige Geschäfte geöffnet bleiben dürfen, alle anderen müssen schließen. Heute Morgen wurde bekannt, dass die USA ab morgen ein Einreiseverbot für alle Europäer verhängen. Viele Deutsche haben Angst vor einer Entwicklung wie in Italien oder China mit einem sprunghaften Anstieg der Infektionen. Sogenannte Hamsterkäufe – das Anlegen größerer Vorräte an Lebensmitteln und Hygieneartikeln – scheinen für viele das probate Mittel, um auf die Entwicklungen zu reagieren.

Hamsterkäufe – sind sie denn wirklich notwendig?

Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe rät schon seit Jahren dazu, sich gewisse Vorräte anzulegen, um im Falle einer Katastrophe gerüstet zu sein. Dies ist aber eher als langfristige Vorsorgemaßnahme zu sehen, um die Familie im Falle einer Kappung der Strom- und oder Wasserversorgung versorgen zu können.

In den vergangenen Wochen befürchten jedoch viele deutsche Bürger die Auswirkungen einer Quarantäne, durch die sie zwei Wochen keinen Supermarkt aufsuchen können. Doch auch wenn in den letzten Tagen immer wieder leere Nudel-Auslagen oder Toilettenpapier-Regale zu beobachten sind, ist die Versorgungslage in den Supermärkten nach wie vor gut – es handelt sich lediglich um punktuelle Engpässe, die durch die Hamsterkäufe selbst ausgelöst werden, statt wie vermutet durch den Corona-Virus. Zum aktuellen Zeitpunkt gibt es keinen Grund, Lebensmittel in großen Mengen zu horten.

Rollierende Vorräte als sinnvolle Maßnahme

Das Innenministerium rät dem ZDF gegenüber dazu, sogenannte rollierende Vorräte anzulegen. Dabei geht es weniger darum, einen riesigen Vorrat an Konserven aufzubauen, sondern beim regelmäßigen Einkauf einen kleinen Vorrat mit den Lebensmitteln anzulegen, die man ohnehin regelmäßig verzehrt.

Es ist damit zu rechnen, dass in unzähligen Haushalten nach der erfolgreichen Bekämpfung des Corona-Virus Millionen Konserven und ähnliche Dauerprodukte unnötigerweise entsorgt werden, da diese in normalen Zeiten ohnehin nicht bevorzugt würden.

Vorrat für 14 Tage: Wie viel und was benötigt man?

Möchten Sie vorsorgen und Lebensmittel für eine mögliche Quarantäne-Phase zuhause lagern, stellt sich noch die Frage, was und vor allem wie viel Sie einkaufen sollten. Dabei können Sie sich für einen 14-tägigen Vorrat (eine Person) an dieser Liste orientieren (entspricht den Empfehlungen des BBK, hochgerechnet auf 14 Tage):

  • Getränke: 2 Liter pro Person und Tag, insgesamt also 28 Liter (beinhaltet auch Wasser zum Kochen oder Zähneputzen)
  • Getreide(-produkte): 5,0 kg Brot, Kartoffeln, Nudeln oder Reis
  • Gemüse & Hülsenfrüchte: 5,5 kg (Lagerfähigkeit beachten oder Konserven/TK verwenden)
  • Obst & Nüsse: 2,5 kg (Lagerfähigkeit beachten oder Konserven/TK verwenden)
  • Milch(-produkte): 3,6 kg
  • Tierische Produkte: 2 kg Fisch, Fleisch, Eier/Volleipulver (durch begrenzte Lagerfähigkeit auf TK oder Trockenprodukte zurückgreifen)
  • Fett/Öl: 0,5 kg

Denken Sie bei Ihren Einkäufen auch daran, dass gewisse Basislebensmittel wie Zucker, Mehl oder Salz in ausreichender Menge im Haus sein sollten. Da wir nicht in Kriegszeiten leben, können Sie natürlich auch mit all jenen Lebensmitteln einen kleinen Vorrat anlegen, die Ihre Familie gerne isst (z. B. bestimmte Fertiggerichte, Süßigkeiten und Cracker).

Konserven kaufen: Nur wenn diese ohnehin auf dem Speiseplan stehen

Bei Vorräten und Hamsterkäufen denken viele Menschen in erster Linie an Konserven – kein Wunder, denn immerhin sind diese oft sogar mehrere Jahre lang haltbar. Und tatsächlich: Auch in den Supermärkten macht sich ein gesteigerter Bedarf bemerkbar.

Aber Vorsicht: Kaufen Sie Konserven besser nur dann, wenn diese bei Ihnen ohnehin regelmäßig auf dem Speiseplan stehen. Wer Ravioli in Dosen und Linseneintopf im Alltag nicht isst, wird es wahrscheinlich auch während der Quarantäne nicht tun. Und schon gar nicht werden solche hastig angelegten Vorräte verzehrt, wenn die Corona-Krise vorbei ist und wieder der Alltag einkehrt – denn dann bevorzugen Sie wieder frisch gekochte Speisen.

Was passiert, wenn die Vorräte nicht ausreichen?

Selbst diejenigen, die überhaupt keine Vorräte angelegt haben, müssen im Fall einer Quarantäne versorgt werden. Hierfür gibt es verschiedene Optionen:

  • Die Nachbarn erledigen die Einkäufe mit und stellen sie vor der Haustür ab.
  • Sie nehmen Lieferdienste von Supermärkten oder Gemüsehändlern in Anspruch.
  • Gibt es niemanden, der helfen kann, wenden Sie sich an das Gesundheitsamt – dieses organisiert die Versorgung der Betroffenen, beispielsweise über die Sozialämter.

Nicht nur Lebensmittelvorräte prüfen

Bei dem Stichwort Hamsterkäufe denkt man vor allem an Lebensmittel. Tatsächlich können aber auch andere Bereiche betroffen sein. Prüfen Sie sicherheitshalber auch, ob Ihre Hausapotheke gut bestückt ist, insbesondere mit persönlichen Medikamenten sowie mit Präparaten gegen Fieber und Infekte. Zudem sollten Hygieneartikel in ausreichender Menge vorhanden sein. Denken Sie nicht nur an Toilettenpapier, sondern auch an Seife, Waschmittel oder Zahnpasta. Zusammenfassend lässt sich sagen: Hamsterkäufe sind nicht nötig. Prüfen Sie Ihre Vorräte kritisch, stocken Sie sie bei Bedarf nach und nach auf – es ist aber nicht notwendig, hunderte Kilogramm Lebensmittel zu kaufen. Auch im Quarantänefall wird die Versorgung immer noch sichergestellt sein.

Bildnachweis: Alfons Ven / stock.adobe.com

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