Das Prinzip von Cloud-Computing, dem "Rechnen in der Wolke", ist einfach. Statt Daten auf dem eigenen Rechner zu speichern, werden sie von spezialisierten Anbietern auf Servern in Rechenzentren an einem – theoretisch – beliebigen Ort auf der Welt gespeichert. Auch Software muss nicht mehr auf dem eigenen Rechner installiert werden, sondern kann "aus der Cloud" heraus genutzt werden.
Experten sprechen schon von einer Revolution in der IT-Welt. Für Unternehmen hat "die" Cloud zahlreiche Vorteile: Es werden keine oder nur noch deutlich weniger eigene Rechenzentren, Server, Speichermedien oder IT-Systeme benötigt, daher fallen weniger Investitionen an. Man kauft sich einfach die Leistungen, die man benötigt und zahlt auch nur hierfür. Vor Ort in den Betrieben genügen dann meist einfache PCs für die tägliche Arbeit.
Auch IT-Experten werden in den Firmen vor Ort nur noch in geringer Anzahl gebraucht. Und wenn sich die Anforderungen in den Betrieben ändern, egal ob dauerhaft oder temporär, werden lediglich die bezogenen Leistungen angepasst. Ein Händler beispielsweise kann so im Weihnachtsgeschäft vorübergehend EDV-Kapazitäten zukaufen und muss sie nicht für das gesamte Jahr vorhalten.
Im Prinzip handelt es sich bei Cloud-Computing also um eine Form des Outsourcings, des Auslagerns bestimmter Arbeiten und Geschäftsprozesse auf Dritte; ein Trend, den es in vielen Bereichen schon seit etlichen Jahren gibt.
Das Gute und gleichzeitig problematische ist, dass Cloud-Computing erst am Anfang steht. Das bedeutet zum einen, dass es hier aktuell z. B. noch erhebliche Diskussionen um Datenschutz und -sicherheit gibt, die gelöst werden müssen.
Außerdem sind noch zahlreiche rechtliche Fragen, etwa zum Urheberrecht, zu klären. Aber das Potenzial ist riesig. Alleine in Deutschland gehen Experten davon aus, dass das Marktvolumen von gut 6 Mrd. Euro in 2014 auf über 18 Mrd. Dollar in 2017 steigen wird. Weltweit soll das Potenzial 2020 bei 240 Mrd. Dollar liegen. Dabei nutzen aktuell v. a. größere Firmen und Konzerne die Cloud, der Mittelstand hinkt deutlich hinterher.
Nutzen Sie Cloud-Computing für Ihre Aktienanlage
Vom Trend zur Cloud profitieren nicht nur Betriebe, die Cloud-Computing nutzen, auch wenn aktuell die angesprochenen Probleme ungeklärt sind. Zu den Profiteuren dieses Trends werden sicher auch die großen Anbieter im IT-Bereich gehören. Ausgewählte Firmen, die konsequent auf das Angebot von "Cloud-Leistungen" setzen, sind u. a. SAP, Microsoft, EMC2, Cisco, Hewlett-Packard, IBM, Intel oder Oracle.
Je nach Geschäftsfeld decken die Firmen eher das Software- oder Hardware-Spektrum ab. Beide Bereiche scheinen langfristig lukrativ. Und die Anbieter planen, nicht nur große Unternehmen ihre Leistungen anzubieten, sie wollen in den kommenden Jahren auch kleinen Firmen mit speziellen Offerten die Cloud schmackhaft machen.
Aktionäre, die vom Trend Cloud-Computing profitieren wollen, sollten sich die genannten und andere Firmen einmal genauer ansehen. Wichtig: Die Firmennennungen stellen ausdrücklich keine Kauf- oder Anlageempfehlung dar, sondern sollen nur als Anregung dienen. Und wie bei jedem Aktienkauf kann es auch bei Hightech- und IT-Unternehmen immer wieder zu Rückschlägen kommen.
Daher sollte man, wenn man sich für einen Kauf entscheidet, immer darauf achten, dass der IT-Bereich nur einen Teil des Gesamtportfolios ausmachen darf, um das Risiko zu begrenzen.