Ab etwa Mitte 40 und beim Vorliegen bestimmter Risikofaktoren wie Übergewicht oder Rauchen ist es ratsam, regelmäßig zum Gesundheitscheck beim Hausarzt zu gehen. Ein großes Blutbild mit Bestimmung der Cholesterinwerte ist Teil der Untersuchung. Auch der Patient kann eine Kopie der Blutergebnisse für die eigene Verwendung und als Information erhalten. Die Cholesterinwerte helfen dabei, die notwendigen Maßnahmen im Alltag festzulegen und durchzuhalten. Denn wer gesünder lebt, lebt meistens länger.
Bestimmung der Cholesterinwerte in der Blutuntersuchung
Für die Bestimmung der Cholesterinwerte wird Blut aus der Vene abgenommen. Um aussagekräftige Ergebnisse zu erhalten, ist es empfehlenswert, mindestens 12 Stunden vor der Blutabnahme nüchtern zu bleiben, sprich nichts zu essen oder zu trinken. Auch sollte man keinesfalls in den Tagen vor der Messung die eigene Ernährung radikal umstellen und sich fettfrei ernähren, mit dem Ziel „gute Cholesterinwerte“ zu erreichen. Damit betrügt man sich nur selbst.
Aus dem Blut werden im Labor neben dem Gesamtcholesterin die Werte für Triglyceride und HDL gemessen. Das LDL-Cholesterin lässt sich nicht direkt bestimmen und wird deshalb mithilfe der anderen Werte mit der Methode nach Friedewald geschätzt. Diese Schätzung ist aber nicht 100-prozentig genau.
Wie hoch sind die Werte? Toleranzwerte helfen weiter!
Aus dem Vergleich von tausenden von Patientenwerten wurden in den letzten Jahrzehnten Toleranzwerte festgelegt:
- Für das Gesamtcholesterin gilt die Grenze von 200 mg/dl.
- Für LDL-Cholesterin gilt der Richtwert von 100 mg/dl und für die Triglyceride ein Wert von 150 mg/dl. Dabei werden Werte bis 200mg/dl als grenzwertig und über 200 mg/dl als zu hoch eingeschätzt.
- Für HDL sollte der Wert bei mindestens 60 mg/dl liegen, damit das Risiko für das Auftreten von Gefäßablagerungen als möglichst gering eingestuft werden kann.
Eine besondere Bedeutung kommt dabei dem Quotienten zwischen LDL und HDL, also dem Verhältnis zwischen schlechtem und gutem Cholesterin, zu. Auch wenn alle Werte leicht erhöht sind, kann das Risiko für Folgeerkrankungen bei einem sehr hohen HDL-Wert gering sein.
Das eigene Risiko bestimmen – zahlreiche Faktoren entscheidend
Auf Basis der gemessenen Cholesterinwerte und zahlreicher, weiterer individueller Faktoren kann der Arzt das persönliche Risiko eingrenzen, welches mit den eigenen gemessenen Blutwerten einhergeht. Hintergrund ist, dass das Risiko für das Auftreten einer koronaren Herzkrankheit, eines Schlaganfalls oder von anderen durch Hypercholesterinämie begünstigten Erkrankungen nicht nur vom Cholesterinwert abhängt, sondern eben auch von anderen Faktoren wie Alter, Gewicht, Rauchen, Ernährung und Bewegung. Die genetische Veranlagung spielt ebenfalls eine wichtige Rolle, denn Herzerkrankungen und Bluthochdruck treten familiär gehäuft auf.
Risiko durch Cholesterinwerte erhöht – und nun?
Auf Basis der Cholesterinwerte Tabellen lässt sich das persönliche Risiko in eine Kategorie einordnen. Diese dient als Grundlage für die Empfehlung bestimmter Konsequenzen. Je nach Höhe der Werte wird meist zuerst eine Anpassung der Lebensumstände empfohlen, zum Beispiel:
- gesunde Ernährung
- Rauchstopp
- regelmäßige Bewegung
Reichen die empfohlenen Maßnahmen nicht aus, um den LDL-Cholesterinspiegel effektiv und dauerhaft zu senken, wird unter ärztlichem Rat medikamentös behandelt.
Tipp: Die Maßnahmen bei leicht erhöhten Cholesterinwerten kommen dem ganzen Körper zu Gute. Nehmen Sie doch die Cholesterinwertbestimmung zum Anlass, um ein paar Dinge im Leben zum Guten zu ändern.