Burnout: Stufe 5 und 6 – Die Flamme des Burnout ist klein und ringt nach Sauerstoff

Keine Reaktion, keine Emotion, nur ein leerer Blick nimmt die Bemerkungen der Kollegen und des Vorgesetzten wahr. Es wird sich nicht mehr die Schuldfrage gestellt, nein, es ist egal, wie andere darüber denken, was passiert, wie die Konsequenzen aussehen. Nur eins ist klar, der Alltag ist dunkel geworden - so ist die Sichtweise eines an Burnout-Erkrankten.

Er ist so dunkel geworden, dass der verlockende Feierabend einem nicht mehr aus dem Strudel rausholt. Selbst schöne Dinge und lustige Ereignisse sehen Mausgrau aus und werden nur noch hingenommen und mit einem Schulterzucken kommentiert. In dieser fortgeschrittenen Phase hat die eigene wahrgenommene Realität nichts mehr mit der Außenwelt zu tun. Man hat sich nach außen, als Schutz vor weiterer Selbstverurteilung, abgekapselt. Alles prallt an einem ab, selbst der Verlust lieb gewonnener Dinge und Personen wird regungslos akzeptiert.

Hinzu kommen jetzt körperliche Signale. Auf der einen Seite zeigt der Körper sehr deutlich, dass hier jetzt akuter Handlungsbedarf besteht und das seelische Ungleichgewicht zu groß geworden ist. Das äußert sich überwiegend in Form von Magengeschwüren und Herzattaken, die den Körper dann sehr deutlich zwingen eine Auszeit zu bekommen. Der Körper zieht die Notbremse nun sehr drastisch.

Auf der anderen Seite kann es bei hoher Affinität zu Alkohol und Nikotin dazu kommen, dass man sich nun durch den Missbrauch von Alkohol oder Drogen in eine andere Welt flüchtet, die einem für kurze Zeit Beschwerdefreiheit und Ruhe gewährt, um nach dem Kick dann um so schmerzvoller zu erfahren, dass man sich dabei nur selber betrügt. Was den Kreislauf weiter verstärkt.

Was können Sie tun?

Die Situation gerät ausser Kontrolle, denn die Wahrnehmung ist verstellt. Völlige Gleichgültigkeit lässt Hilfe von Außen nur noch schwierig zu und der Missbrauch von Drogen und Alkohol beschleunigt den Prozess. Meistens regelt der Körper in diesen Fällen sehr schnell und konsequent die Situation und zwingt sie zur Ruhe, z. B mit einem Hörsturz.

Auch in dieser heiklen Situation gilt der Grundsatz den Mut zu haben, Hilfe von nahestehenden Freunden und der Familie zu holen und fachmännischen Rat in Anspruch zu nehmen. In diesem Stadium ist ein körperliches Aus fast immer die Antwort. Lassen Sie es nicht soweit kommen: Je zeitiger Sie in diesem Prozess die Reißleine ziehen und gegensteuern, umso besser für Ihre Gesundheit und Lebensqualität.

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