Burnout-Prophylaxe: Einstellung zum Leben im Jetzt

Abhängigkeit von äußeren Autoritäten prägte die Lebenseinstellung der meisten Menschen in den vergangenen hunderttausend Jahren. Burnout ist im Kern eine Folge eines Lebens in (unbewussten) Abhängigkeiten. Der Artikel zeigt die Gründe für das Entstehen unbewusster Abhängigkeiten auf und zeigt eine Lösung dafür auf.

Sie haben nun eine Weile lang beobachtet, mit welcher inneren Einstellung Sie ihre Alltagstätigkeiten ausführen, ob Sie dabei eher Widerstand oder Freude empfinden. Nun fragen Sie sich vielleicht: Warum tue ich Dinge, gegen die ich eigentlich Widerstand empfinde?

Lebenseinstellung aus früheren Kulturen
Wir Menschen werden mit einer genetischen Grundausstattung an Überlebensregeln geboren. Diese Lebensregeln stammen aus den Erfahrungen früherer Generationen und haben diesen in verschiedenen Zeitepochen das Überleben in der jeweils gültigen Gesellschaftsform ermöglicht.

Abhängigkeit von äußeren Autoritäten als Lebenseinstellung
Sehr lange Zeit war das Überleben des einzelnen Menschen von der Fähigkeit der Anpassung an die Vorgaben und Gesetze kirchlicher und weltlicher Machthaber abhängig. So lautete die Lebenseinstellung eines Menschen im Mittelalter in etwa "Wenn ich genau das tue, was mir die Obrigkeit sagt, dann verdiene ich Anerkennung und Lohn". Alles Denken und Tun eines Menschen mit einer solchen Lebenseinstellung ist also auf die Erfüllung der Erwartungen äußerer Autoritäten ausgerichtet.

Die Lebenseinstellung ist meist unbewusst
Diese existenzielle Abhängigkeit von äußeren Autoritäten dauerte in Europa bis zur Französischen Revolution (1789-1799), also annähernd 100.000 Jahre. Daher sind auch unsere Einstellungen zum Leben noch stark von einem Denken und Handeln in Abhängigkeit zu äußeren Autoritäten beeinflusst.

Diese Abhängigkeiten sind uns meist unbewusst, da wir sie als Gewohnheit empfinden. Gewohnheiten werden im Gehirn grundsätzlich nicht bewusst wahrgenommen und daher bleiben uns auch unsere Abhängigkeiten zu äußeren Autoritäten solange unbewusst, bis wir unsere Aufmerksamkeit wieder bewusst darauf lenken.

Abhängigkeit als Lebenseinstellung ist mit Angst verbunden
Wenn wir unsere bewusste Aufmerksamkeit darauf richten, zu verstehen "warum tun wir, was wir tun?" gelingt es uns nach und nach unbewusste Abhängigkeiten aufzudecken. Doch Vorsicht, bereits diese Frage des "Warum?" bedarf einer gehörigen Portion Mut! Die Antworten auf diese Fragen führen nämlich direkt in die Ängste und Befürchtungen hinein, die mit der Abhängigkeit verbunden sind.

Anpassungen an äußere Autoritäten ist immer aus Angst entstanden. Angst davor, anderenfalls das eigene Leben zu riskieren. Abhängigkeit ist also unbewusst mit der Angst vor dem Tod, zumindest vor Schmerz verbunden. Und als Überlebensstrategie haben die meisten Menschen eben Abhängigkeit statt Tod oder Schmerz gewählt – gut nachvollziehbar, nicht wahr?

Neue Lebenseinstellung als Antwort auf "Warum?"
Wenn wir heute aus dem Teufelskreis von Stress und Burnout heraustreten wollen, dann müssen wir uns der Frage nach dem "Warum?" stellen. Wenn wir dafür den Mut aufbringen und die damit verbundenen Ängste überwinden, haben wir auch die Chance, uns aus gewohnter Abhängigkeit zu befreien und unser wirkliches Wesen kennenzulernen.