Börse: Was von Analystenmeinungen zu halten sind

Tagtäglich erzählen uns Analysten, also Profis, welche Unternehmen für die Laien analysieren sollen, was wir Kaufen, Halten oder Verkaufen sollen. Heute wieder habe ich folgende Empfehlung gelesen:

–         Infineon halten

–         Rhön-Klinkum kaufen

–         Rofin-Sinar outperform

–         Drägerwerk kaufen

–         Allianz halten

–         etc., etc. etc.

In diesem Bericht geht es mir weniger um die Firmen, welche angeblich analysiert wurden, es geht mir vielmehr um die Empfehlung selber.

Besonders unterhaltsam – weil ich es nicht verstehe (oder glaube zu verstehen) ist der Begriff: „Halten“.

Wann hält man eine Aktie? Heißt dass, dass die Aktie zZt. nicht attraktiv ist (dann müsste sie zu hoch bewertet sein) in dem Fall müsste man verkaufen – oder ist sie attraktiv, dass müsste heißen, dass sie niedrig bewertet wäre, somit wäre es aber wieder ein Kauf!

Solche "Halten"-Empfehlungen halte ich für kompletten Quatsch! Wenn eine Firma unterbewertet ist, sollte man kaufen, wenn sie überbewertet ist, sollte man verkaufen. Ist ein Kurs stark gefallen, muss wiederum gefragt werden, ob der akuelle Preis günstig oder teuer ist. In dem Fall müsste entweder nachgekauft werden oder verkauft werden…. aber „halten“?

Hierbei muss man aber etwas Elementares beachten: Die eigene aktuelle Einschätzung muss völlig losgelöst vom „Einkaufspreis“ gehalten werden. Also, fragen Sie sich nicht, wie viel habe ich mit der Aktie verdient oder verloren. Dies ist absolut unerheblich. Die einzig richtige Frage für die Zukunft ist: „Würde ich die Aktie zu diesem Preis kaufen?“ Wenn ja, weiß man, was zu tun ist, wenn nein, dann auch!