Blutschwamm beim Baby – was tun?

Der Blutschwamm beim Baby ist keine Seltenheit. Dabei handelt es sich um ein Mal in roter oder blauer Farbe, das sich auf dem Kopf, dem Rücken oder dem Hals des Neugeborenen befindet. In den meisten Fällen sieht dieses schlimmer aus als es in der Realität ist. Häufig wird es nicht einmal behandelt. Hinsichtlich der Ursachen sind sich Experten weitgehend uneinig.

Blutschwamm – Entstehung und Ursachen

In der Schwangerschaft, ordnen sich die Blutgefäße des Fötus an. Wenn sich plötzlich zu viele von Ihnen an derselben Stelle befinden, entwickelt sich ein sogenanntes Hämangiom. Dessen optisches Bild ist vergleichbar mit dem einer Bienenwabe.

In den meisten Fällen bildet sich ein Blutschwamm auf dem Kopf oder auf dem Hals eines Babys. Der Rücken sowie die übrigen Organe sind eher selten davon betroffen. Wenn, dann am ehesten die Leber. Die Ursachen für die falsche Anordnung der Blutgefäße sind derzeitig noch nicht ausreichend erforscht. Möglicherweise leisten Hormone einen entscheidenden Beitrag hierzu.

Zum anderen ist es auch möglich, dass eine genetische Weitergabe des Blutschwamms erfolgt. Wissenschaftlich belegt ist jedoch, dass Mädchen öfter einen Blutschwamm haben als Jungen und dass durch ihn keine Schmerzen hervorgerufen werden.

Kein Blutschwamm gleicht dem anderen

Genauso wie sich jeder Mensch von seinen Mitmenschen unterscheidet, gleicht kein Blutschwamm einem anderen. Das macht ihn einzigartig und zu einem besonderen Merkmal Ihres Babys. Er kann sowohl hinsichtlich seiner Größe und seiner Form als auch in Bezug auf seine Farbe von anderen Blutschwämmen abweichen.

Ebenso ist ein Unterschied zwischen der Menge an Flecken sowie dem individuellen Entwicklungsverlauf auszumachen. In den meisten Fällen verschwindet der Blutschwamm plötzlich ganz von alleine, aber nicht immer. Alternativ dazu kann er in seiner Farbe verblassen, sich gänzlich oder ein wenig verändern oder genauso bleiben, wie er gerade ist.

Was Sie als Eltern tun können

Oftmals fällt es betroffenen Eltern schwer, richtig auf den Blutschwamm ihres Babys zu reagieren, weil sie nicht vorhersehen können, wie sich dieser im Laufe der Zeit entwickeln wird. Ich kann Ihnen nur raten: Warten Sie ab, denn es kann sein, dass sich Ihr Problem plötzlich ganz von alleine in Luft auflöst.

Eine Therapie müssen Sie nur dann in Anspruch nehmen, wenn der Blutschwamm des Babys eine abnormale Größe aufweist beziehungsweise auch, wenn er rapide wächst. Für ein kleines Hämangiom ist charakteristisch, dass es sich früher oder später selbst zurückbildet. Wenn Sie sich am Ende für eine Therapie entscheiden, so können Sie zwischen unterschiedlichen Alternativen wählen.

Zum einen bietet sich die Lasertherapie an. Sie ist die gängigste Variante und zeichnet sich dadurch aus, dass sich die Blutgefäße Ihres Kindes entzünden, sich anschließend aneinanderkleben und am Ende vernarben. Letzter verursacht eine Unterbrechung des Blutdurchflusses, wodurch der Blutschwamm verblasst und kurz darauf ganz verschwindet.

Eine ähnliche Therapieform ist die sogenannte Kryotherapie. Dabei wird das Hämangiom vereist, am Ende werden jedoch dieselben Effekte erzielt wie bei der anderen bereits beschriebenen Methode.

Das Skalpell – für schwere Fälle

Hat der Blutschwamm sichtlich schlimme Auswirkungen auf das Wohlbefinden Ihres Kindes, dann ist eine schnelle Hilfe dringend erforderlich. Hierzu zählen Blutschwämme in Augennähe oder an der Lippe, sodass das Kind beim Sehen oder Essen behindert wird. Sollte der Blutschwamm bei Ihrem Baby derartig groß sein, dass er operativ nicht behandelbar ist, kommen Medikamente zum Einsatz.

Der Blutschwamm und seine Nachteile auf psychischer Ebene

Achten Sie darauf, dass ein Blutschwamm auf für jedermann sichtbaren Stellen wie im Gesicht – beispielsweise direkt auf der Nase oder an der Stirn – zu gravierenden psychischen Problemen führen kann. Nicht selten werden Kinder mit Blutschwämmen bereits im Kindergarten von anderen ausgelacht.

Diese Spöttereien sollten Sie nicht unterschätzen, denn sie könnten Dauerstress für betroffene Kinder bedeuten. Wenn Ihr Kind häufig weint, einnässt oder nachts Alpträume hat, dann ist das möglicherweise ein Zeichen dafür, dass ihr Kind einer psychischen Belastung ausgesetzt ist.

Achten Sie zudem darauf, was Ihr Kind Ihnen während des Tages mitteilt. Es kann durchaus sein, dass es von den Hänseleien der anderen Kinder berichtet.

Wenn Ihr Kind die Frage stellt „Was ist der Fleck da denn?“

Für viele erweist es sich als schwierig, ihrem Kind eine akzeptable Antwort auf diese Frage zu geben. Experten glauben es sei das Beste, dem Kind einfach zu sagen, dass es eine Beule sei, und dass diese nicht schlimm ist. Dadurch beruhigen Sie Ihr Kind erst mal. Der Kinderarzt ist in diesem Fall ein guter Ansprechpartner.

Er kann das Hämangiom sofort entfernen und Ihr Kind muss sich nicht weiter mit dem Fleck auf seinem Körper auseinandersetzen. Aber wie bereits erwähnt, verschwindet er in den meisten Fällen von selbst – wenn auch häufig erst viele Jahre später.

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