Auch wenn es gefühlsmäßig nicht so aussieht, man hat immer die freie Wahl, sich entweder auf die innerliche Reaktion einzulassen, sich weitere Gedanken in diese Richtung zu machen und dadurch seine negativen Gefühle zu schüren oder sich für das Gegenteil zu entscheiden und wieder in seine Gelassenheit zurückzukehren. Vielleicht braucht es etwas Übung, alte Konditionierungen zu durchbrechen, aber auch das ist erlernbar – es lässt sich konditionieren.
Sagen Sie in dem Moment, in dem Sie sich z. B. kritisiert, verletzt oder missachtet fühlen, innerlich zu sich selbst: "Moment mal!" oder "Stopp". Unterbrechen Sie damit den Gedankenstrudel und fragen Sie, was das mit Ihnen zu tun hat. Welchen Verletzungs-Knopf hat diese Situation bei Ihnen gerade gedrückt? Welchen inneren Mangel, welche Angst hat das bei Ihnen heraufbeschworen? Welches innere Muster aktiviert?
Das gibt Ihnen die Möglichkeit persönlich über Ihre Grenzen hinauszuwachsen und in Zukunft frei zu entscheiden, wie Sie agieren wollen.
In dem Moment, in dem Sie reagieren, d. h. Ihre Konditionierung die Führung übernimmt, und Sie in Ihren Emotionen feststecken, können Sie den anderen bzw. die Situation nicht mehr objektiv betrachten. Sie projizieren Altes auf die Gegenwart und schauen somit durch eine gefärbte Brille. Mit "Moment mal! " stoppen Sie die alte Gewohnheit und haben die Möglichkeit, zum neutralen Beobachter der Situation zu werden und frei zu entscheiden, welche Reaktion darauf angebracht ist. So vermeiden Sie inneren und auch äußeren Stress.
Meist reicht es aus, sich der alten Muster und ihres Urspungs bewusst zu werden, damit diese ihre Kraft verlieren. Im Grunde geht es darum, die Situation und die eigenen Gefühle darauf anzuerkennen und zu akzeptieren. Wie ein Kind, das durch sein Verhalten auf sich aufmerksam macht, wieder ruhig wird, wenn man es beachtet. So werden auch Emotionen und innere Reaktionen wieder ruhig, wenn man sie beachtet bzw. einfach beobachtet.
Häufig stammen diese Gedanken-, Gefühls- und Verhaltensmuster wirklich aus der Kindheit. Sie wurden aufgrund der damals gemachten Erfahrungen konditioniert. In Kindertagen waren diese Verhaltensmuster überlebenswichtig, heute sind sie veraltet und meist unangemessen. Es reicht aus, wenn Sie Ihrem inneren Kind mit seinen Gedanken und Gefühlen Beachtung schenken, dann ist es wieder zufrieden und ruhig.