Blasenkrebs – Urintest verbessert Früherkennung

Ein einfacher Urintest kann die Früherkennung von Blasenkrebs wesentlich verbessern. Das berichtet die Fachzeitschrift "Journal of the American Medical Association". Der Urintest weist das nur von Krebszellen produzierte Protein NMP 22 nach.
Mit dem Urintest dem Blasenkrebs auf der Spur
Der Urologe Dr. Mark Soloway von der Universität Miami und sein Team haben 1.331 Männer und Frauen untersucht, die entweder ein erhöhtes Risiko für Blasenkrebs hatten, z.B. weil sie langjährige Raucher waren, oder weil sie bereits verdächtige Symptome wie Blut im Urin aufwiesen.
Bei allen Patienten wurden zusätzlich auch eine Blasenspiegelung (Zytoskopie) und eine mikroskopische Urinuntersuchung (Urinzytologie) durchgeführt.
Urintest weist auf Blasenkrebs hin
Ein Blasenkrebs wurde bei 79 Studienteilnehmern diagnostiziert.
Die Kombination von Blasenspiegelung und NMP-22-Test ergab eine Treffsicherheit von 94 %, wobei der NMP-22-Test vier Krebserkrankungen anzeigte, die bei der Blasenspiegelung nicht entdeckt worden waren.
Die Zytologie identifizierte dagegen nur knapp 16 % der Tumoren.
"Keines der Verfahren ist zu 100 % sicher. Daher empfiehlt sich eine Kombination von Urintest und Blasenspiegelung", so Soloway.
Der Urintest ist in Deutschland als NMP22 Bladder-Chek-Test zugelassen.
Sein Ergebnis liegt innerhalb von 30 Minuten vor.

Praxis-Tipp zum Urintest bei Blasenkrebs-Verdacht
Wenn Sie über 50 Jahre alt sind, rauchen und/oder beruflich mit Lösungsmitteln zu tun haben, sollten Sie den Urintest in Erwägung ziehen.

Die meisten privaten Krankenkassen übernehmen die Kosten von ca. 60 €, gesetzlich Versicherte müssen den Urintest selber bezahlen.