Viele Lebensmittel verderben schnell. Schon vor langer Zeit wurde erkannt, dass man dies durch bestimmte Behandlungen und Zusätze verhindern oder verzögern kann. Auf die meisten konservierenden Zusatzstoffe reagiert unser Körper aber allergisch. Bisin verhält sich in dieser Hinsicht anders.
Was ist Bisin und was bewirkt er?
Das an der University of Minnesota entdeckte Mittel Bisin ist ein natürlich vorkommendes Antibiotikum und wird von harmlosen Bakterien produziert, die auch im menschlichen Darm vorkommen. Laut einer Pressemitteilung der Universität ist es der erste natürliche Konservierungsstoff, der gramnegative Bakterien abtötet.
Zu dieser Gruppe von Keimen, die sich im Vergleich zu grampositiven Bakterien durch eine dünnere Zellwand unterscheiden, gehören zahlreiche bekannte Krankheitserreger wie etwa Escherichia coli, Salmonellen oder Listerien. Die letzteren sorgten z. B. beim Aldi-Konzern für einen Skandal im Zusammenhang mit verseuchten Käse-Produkten.
Dass Bisin auf natürlichem Wege gewonnen werden kann, ist dabei der Hauptvorteil des neuen Konservierungsmittels. Nach Angaben der Forscher soll die Qualität der Nahrungsmittel im Vergleich zu künstlichen Konservierungsstoffen nicht beeinträchtigt werden. Es ist darauf angelegt, Nahrungsmittel vor einer breiten Spanne von Krankheitserregern zu beschützen.
Welche Eigenschaften hat Bisin und wo genau wird er eingesetzt?
Nach den bisherigen Erkenntnissen bauen gefährliche Bakterien nur schwer Resistenzen gegen Bisin auf. Das Antibiotikum soll darüber hinaus einfach verdaulich, nicht toxisch und nicht allergen sein. Eingesetzt werden könnte das Mittel nach Ansicht der Wissenschaftler, um beispielsweise Fisch, Fleisch sowie Ei- und Milchprodukte besser zu konservieren.
Wann wird Bisin zugelassen?
In den USA wurde Bisin bereits als Patent angemeldet. Eine Markteinführung des neuen Konservierungsstoffes könnte durch seine Nähe zum bereits bekannten Wirkstoff Nisin relativ zügig vonstattengehen. Nisin wird bereits in der Nahrungsmittelindustrie gegen grampositive Bakterien eingesetzt. Beide natürliche Antibiotika würden sich also gut ergänzen.
Für weite Fragen stehe ich Ihnen als erfahrener Ernährungscoach gerne zur Verfügung!