Wer Bio-Qualität in Norwegen einkaufen will, findet verschiedene Siegel auf den Verpackungen. Was steckt dahinter?
In Norwegens Geschäften finden Verbraucher, die auf Bio-Qualität achten, verschiedene Siegel. Auf Lebensmitteln und anderen Produkten stehen Zeichen aus Norwegen, aus Skandinavien und aus der EU.
Bio bei Lebensmitteln in Norwegen
In Norwegen findet man auf Lebensmitteln das grüne Debio-Zeichen. Das Siegel bedeutet, dass bei der Herstellung ökologische Grundsätze beachtet wurden.
Chemische Pflanzenschutzmittel und Kunstdünger wurden also nicht angewandt, wenn der Bio-Artikel das "Ø"-Zeichen trägt, in Norwegen übrigens "Ø-merket" genannt. Außerdem gelten strenge Regeln bei der Tierhaltung.
Das Siegel vergibt Debio, eine Organisation, die aus Produzenten, Händlern und Interessenverbänden wie dem Naturschutzverband besteht. Debio kontrolliert im Auftrag des staatlichen Amtes für Lebensmittelsicherheit in Norwegen, "Mattilsynet", ob die Herstellung den Gesetzen über ökologischen Anbau entspricht.
Norwegen ist zwar nicht in der EU, aber es gehört zum Europäischen Wirtschaftsraum. Das europäische Siegel für Lebensmittel in Bio-Qualität, das "Blatt", das seit 1. Juli 2010 obligatorisch für ökologisch hergestellte Waren ist, wird auch dort eingeführt.
Inhaltlich sollen sich die Kriterien Norwegens und der EU weitgehend entsprechen. Debio erwägt aber, die Regeln für sein Bio-Siegel in Zukunft zu verschärfen.
Siegel kennzeichnen Bio – Non-Food-Produkte
In Norwegen kann man das Siegel "Schwan" oder die EU-Blume auf Non-Food-Produkten oder Dienstleistungen finden.
Der Nordische Ministerrat, bestehend aus Vertretern von Norwegen, Schweden, Finnland, Dänemark und Island, hat den weißen Schwan auf grünem Hintergrund 1989 eingeführt. Produkte, die das Label tragen, erfüllen bestimmte Anforderungen an Herstellung, Vertrieb, Gebrauch und Entsorgung.
So soll die Gesundheit der Verbraucher und die Umwelt geschützt werden. Zum Beispiel gibt es Auflagen zum Energieverbrauch, zum Gehalt von Schwermetallen oder zur Auswirkung auf die Ozonschicht.
Auch im EWR-Land Norwegen gibt es die EU-Blume, die 1992 eingeführt wurde. Das EU-Siegel und der Nordische Schwan entsprechen sich in vielen Kriterien, unterscheiden sich aber zum Beispiel dadurch, dass sie unterschiedliche Produktgruppen verwenden.