Kein Wunder, dass die Unzufriedenheit in Beziehungen nicht nur die Kommunikation, sondern auch das Sexleben betrifft. Wer sich mit eingerosteten Abläufen und schwindender Leidenschaft nicht zufriedengeben möchte, kann einiges tun. Durch Beziehungspflege, neue Impulse und ein wenig Experimentierfreudigkeit kann auch langjährigen Beziehungen wieder neue Energie verliehen werden. Und klappt es dann auch wieder zwischen den Partnern, wird im Schlafzimmer endlich nicht mehr nur geschnarcht.
1. Beziehungspflege als erotischer Zündstoff
Damit es zwischen zwei Partnern auch im Bett funktionieren kann, ist eine stabile und gute Beziehung die wichtigste Grundlage. Es hilft nichts, den Partner mit immer neuen Experimenten und Forderungen zu konfrontieren, wenn die Basis nicht mehr so stabil ist wie zu Beginn der Beziehung. Der wichtigste Schritt auf dem Weg zu einem erfüllten Sexleben ist also zweifellos die gemeinsame Arbeit an der Partnerschaft, die Beziehungspflege.
Verständnis für den Partner zu haben ist hierbei entscheidend, denn die Bedürfnisse beider Parteien sollten als gleich wichtig betrachtet werden. Dabei ist es für Männer und Frauen durchaus interessant, die geschlechtsspezifischen Unterschiede zu erkennen. Während für Männer Stress sogar zu mehr Lust auf Sex führen kann, lässt dieser die Libido der Frau sinken. Es gilt also Stress in der Beziehung zu vermeiden, denn so können sich beide Partner wieder besser aufeinander einlassen.
Die Interessen und das Leben der Partner in einer Beziehung aufeinander abzustimmen, ist ebenfalls ein entscheidender Punkt. Das bedeutet nicht, dass Frauen plötzlich mit ihren Männern zum Fußball und Männer mit ihren Partnerinnen zum Yoga gehen müssen. Viel wichtiger ist es, Verständnis für die Interessen des Partners zu zeigen. Dies vermittelt beiden Parteien das Gefühl, vom anderen angenommen zu werden.
Regelmäßige Gespräche über alltägliche und außergewöhnliche Vorkommnisse und persönliche Meinungen beleben die Beziehung und bringen Partner wieder näher zueinander. Ein gemeinsames Hobby kann laut FR-Online ebenfalls dabei helfen, der Beziehung wieder mehr Tiefe zu verleihen. Tolle Hobbys, die Paare gemeinsam entdecken können, sind unter anderem:
- Tanzkurse
- Massage- oder Tantra-Workshops
- Wandern
- Klettern
Ein gemeinsames Hobby kann Partnerschaften bis in das hohe Alter beflügeln.
Letztlich ist es wichtig, dass der Partner in einer Beziehung als eigenständiger Mensch betrachtet und wertgeschätzt werden sollte. Mit kleinen Gesten wie Blumen, einem gekochten Lieblingsessen oder einem aufrichtigen Kompliment erlebt die Liebe dann ihre Renaissance. So lassen sich durch Beziehungspflege die Türen zum erfüllten Sexleben wieder öffnen.
2. Erotik in den Alltag einkehren lassen
Ein großes Hindernis, das dem Sexleben der meisten Paare im Wege steht, ist der Alltagstrott. Die Kinder müssen in die Schule, das Haus will geputzt werden und auf der Arbeit gilt es, das eigene Pensum noch vor Feierabend zu bewältigen. Dies führt dazu, dass sich Beziehungspartner unbewusst mehr mit sich selbst und den eigenen Aufgaben beschäftigen. Der Fokus auf den Partner gerät dann schnell in den Hintergrund und Unzufriedenheit ist vorprogrammiert.
Wer sich bereits in Beziehungspflege übt und so für mehr Harmonie sorgen konnte, kann auch die Erotik wieder in das alltägliche Leben holen. Selbstverständlich ist das nicht immer leicht, denn unerfüllte Bedürfnisse führen zu Frustration und negativen Gefühlen. Der größte Fehler, den Paare in diesem Zusammenhang machen können, ist das Einnehmen einer Vorwurfshaltung. Setzt ein Partner den anderen mit seinen sexuellen Wünschen unter Druck, so hat dies keinen positiven Effekt, sondern kann im Ernstfall sogar für noch mehr Ablehnung sorgen.
Der Stern zeigt in einem Interview eine alternative Möglichkeit, über ein Spiel Sex zur Sprache zu bringen. „Dabei erklärt und zeigt ein Partner dem anderen, was er beim Sex gern anders machen würde. Alte Dinge, die ihn stören, neue Dinge, die er gern ausprobieren würde.“ (Quelle: stern.de) Wichtig ist, dass hierbei beide Partner die Chance bekommen, ihre Bedürfnisse zu äußern.
Unter Druck setzen lassen sollten sich Paare nicht, wenn es um die Häufigkeit der Intimität geht. Untersuchungen zeigen, dass die meisten Deutschen zwischen sechs und zehnmal im Monat Sex haben. Mehr als dreißigmal Sex pro Monat haben dabei nur noch ein Prozent der Männer und drei Prozent der Frauen. Es gilt nicht, im Sexleben einen besonders guten Schnitt zu erzielen, sondern bedürfnisgerecht zu handeln. Paare, die mit dreimal Sex im Monat glücklich sind, sollten sich nicht zu mehr zwingen.
Für mehr Erotik im Alltag können kleine Gesten und Verhaltensänderungen sorgen. Wissen Partner, worauf ihr Gegenüber steht, so können sie das ganz einfach einfließen lassen. Holt Frau dann ein schickes Kleid aus dem Schrank und legt Mann ein neues Aftershave auf, beflügelt das die erotische Fantasie. Auch der Austausch erotischer Nachrichten macht Lust auf mehr. Wer sich selbst etwas schwer tut, findet bei Treffpunkt18 eine Auswahl erotischer Songtexte, die sich als Botschaft an den Partner einsetzen lassen.
3. Mehr Abwechslung im Sexleben durch Ortswechsel
Wer glaubt, Sex dürfe nur im heimischen Schlafzimmer stattfinden, verpasst dabei so einiges. Für mehr Abwechslung im Sexleben und für eine gesteigerte Lust aufeinander können auch Ortswechsel sorgen. Das muss nicht gleich der Rücksitz des eigenen Autos oder die Umkleide im städtischen Hallenbad sein, denn auch innerhalb des Hauses lassen sich neue Impulse finden.
Von der Arbeitsplatte in der Küche bis hin zur Waschküche oder der Dusche bietet die eigene Wohnung genügend Gelegenheiten, Erotik einmal anderenorts zu genießen. Dies hat nicht nur den Vorteil, dass die Fantasie angekurbelt wird. Zusätzlich nimmt Sex an abwechslungsreichen Stellen dem Ehebett seine Eintönigkeit. Paare, die ihre Sexualität an verschiedenen Orten ausleben, haben dann auch im Bett wieder Spaß aneinander.
Sind Kinder im Haus, ist die Suche nach Abwechslung oft ein wenig schwieriger. Hier sollten sich Paare bewusst darum kümmern, wieder mehr Zweisamkeit genießen zu können. Ein Babysitter oder auch die Großeltern können dann dabei helfen, dem Paar wieder mehr Zeit für sich zu geben.
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