Beugt Kaffee Herzinfarkten vor?

Ein bis zwei Schalen Kaffee pro Tag reduzieren das Herzinfarkt-Risiko bei älteren Bluthochdruck-Patienten. Das wurde in Studien bestätigt. Aber gilt das für alle Menschen? Es gibt auch Hinweise darauf, dass Alzheimer-Patienten keinen Kaffee trinken sollten. Was bedeuten die Ergebnisse der Studie für Ihren Kaffee-Konsum?

Ein bis zwei Tassen Kaffee täglich erhöhen die Dehnbarkeit der Hauptschlagader (Aorta) und reduzieren damit bei älteren Menschen mit Bluthochdruck das Herzinfarkt-Risiko. Das ist das Ergebnis einer Untersuchung der Universität Athen an insgesamt 670 Bewohnern der griechischen Insel Ikaria. Die Dehnbarkeit der Arterien gilt als Indikator für einen bevorstehenden Herzinfarkt: Je weniger sich die Aorta dehnen kann, desto höher ist das Infarktrisiko.

Die Studienteilnehmer waren zwischen 65 und 100 Jahre alt. Die Forscher untersuchten ihre Ernährungsgewohnheiten, ihren Lebensstil und ihre körperlichen Aktivitäten. Danach konzentrierte sich die Studie auf 235 Teilnehmer mit Bluthochdruck, bei denen die Auswirkung des täglichen Kaffeekonsums auf die Dehnbarkeit der Aorta mit dem Ultraschall untersucht wurde.

Moderater Kaffeekonsum ist gesund

Nachdem Faktoren wie Alter, Geschlecht, Bewegung, Gewicht oder Diabetes berücksichtigt worden waren, zeigte sich nicht nur eine günstige Auswirkung moderaten Kaffeekonsums auf die Dehnbarkeit der Aorta gegenüber Probanden mit niedrigerem Kaffeekonsum.

Moderate Kaffeetrinker hatten auch seltener Herz-Kreislauf-Krankheiten, Diabetes oder erhöhte Cholesterinwerte, dafür aber ein niedrigeres Gewicht und eine bessere Nierenfunktion. Dieses Ergebnis führen die griechischen Wissenschaftler auf den hohen Anteil an Polyphenolen und anderen Antioxidantien im Kaffee zurück. Es gab allerdings keine Hinweise darauf, dass ein höherer Kaffeekonsum die Aorten-Dehnbarkeit weiter verbessert.

Schützt Kaffee auch Menschen mit Alzheimer vor Herzinfarkt?

Für Menschen, die an Alzheimer leiden, soll Kaffee jedoch nicht empfehlenswert sein. Das behauptet zumindest Dr. Bruce Fife, dessen Buch „Stopp Alzheimer“ im September 2012 in Deutschland herauskam.

Fife schreibt: „Meiden Sie alle koffeinhaltigen Getränke. Koffein ahmt den Effekt von Zucker auf den Blutglukosespiegel nach und stimuliert die Freisetzung von Insulin. Es blockiert auch den Transport von Glukose über die Blut-Hirn-Schranke.“ Dabei bezieht sich der Arzt auf eine Veröffentlichung in einem Fachmagazin im Jahr 2003 (Gordon N, Newton RW, Glucose transporter type 1 (GLUT) deficiency. Brain Dev, 2003, Vol. 25, S 477-480).

Was bedeutet das Ergebnis der Studie für Sie?

Möglicherweise liegt die Wahrheit, wie immer, in der Mitte: Ein mäßiger Kaffeekonsum ist empfehlenswert, übermäßiger bedenklich.

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