Berufsunfähigkeit: So finden Sie die richtige Versicherung

Die Berufsunfähigkeit gehört zu den gravierendsten Lebensrisiken: Wer durch Krankheit oder Unfall seiner Arbeit nicht mehr nachgehen kann, gerät schnell in eine schwere finanzielle Schieflage. Darauf weisen Experten der Verbraucherzentrale und des Finanzdienstleisters Swiss Life Select hin. Eine Berufsunfähigkeitsversicherung sichert ab – um die passende Versicherung zu finden, bedarf es vor allem qualifizierter Beratung.

Beratung durch Spezialisten empfehlenswert

Das Grundproblem bei der Absicherung besteht darin, dass gerade Menschen, die in gefährlichen oder körperlich sehr anstrengenden Berufen arbeiten, häufig Probleme haben, eine günstige Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) zu finden. So zahlen beispielsweise Dachdecker oder Feuerwehrleute meist deutlich höhere Beiträge als Angestellte, die im Büro arbeiten.

Für Risikoberufe gibt es zwar zahlreiche Alternativangebote. Hieraus das richtige auszuwählen und sich durch den Tarifdschungel zu kämpfen, ist für Laien aber sehr schwierig. Eine ausführliche Beratung durch einen Spezialisten wie Swiss Life Select bietet sich wegen der komplexen Materie an, damit es im Schadensfall keine böse Überraschung gibt. Denn, so ein Sprecher von Swiss Life Select: „Eine Berufsunfähigkeitsversicherung – oder eben eine entsprechende Alternative – gehören zu den elementaren Vorsorgeversicherungen im Leben.“

Rentenhöhe nicht zu niedrig ansetzen

Der wichtigste Punkt: Eine Berufsunfähigkeitsversicherung sollte so früh wie möglich abgeschlossen werden – eventuell schon als Schüler oder spätestens in der Ausbildung. Der Grund: Je jünger und gesünder ein Versicherungsnehmer ist, umso günstigere Konditionen ohne Ausschlüsse oder Prämienzuschläge kann er bei der Police herausschlagen. Die ursprüngliche Einstufung bleibt dabei bestehen, selbst wenn Versicherte später einmal in einem riskanteren Beruf tätig sein sollte.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Höhe der im Ernstfall gezahlten BU-Rente. Die meisten Experten empfehlen eine Abdeckung von 75 bis 80 Prozent des aktuellen Nettoeinkommens. Wer zu diesen Konditionen keine oder nur eine sehr teure Versicherung bekommt, kann zum Beispiel auch eine Grundfähigkeitsversicherung abschließen. Sie bietet finanziellen Schutz beim Verlust von vorher festgelegten körperlichen Fähigkeiten. Geeignet ist eine solche Versicherung zum Beispiel für Menschen, die in ihrem Job schwer heben oder weite Wege zu Fuß zurücklegen müssen, wie etwa Briefträger. Eine weitere Alternative zur BU ist die sogenannte Dread-Disease-Versicherung, also eine Absicherung gegen schwere Krankheiten. Hier erhalten Versicherte bei einer schwerwiegenden Erkrankung wie Krebs oder nach einem Herzinfarkt bestimmte vereinbarte Leistungen. Selbst dann, wenn die Versicherungsnehmer noch weiterarbeiten können.

Unsicherheitsfaktor staatliche Erwerbsminderungsrente

Sich allein auf die staatliche Erwerbsminderungsrente zu verlassen, halten Fachleute jedenfalls nicht für sinnvoll. So heißt es in einer Mitteilung der Verbraucherzentrale: „Ob eine staatliche Erwerbsminderungsrente gezahlt wird, ist unsicher. Die Hürden hierfür sind allemal sehr hoch. Berufsanfänger müssen zunächst eine Wartezeit von fünf Jahren in der gesetzlichen Rentenversicherung überstehen, ehe sie Ansprüche geltend machen können.“ Deshalb, so das Fazit der Verbraucherschützer, drohe ohne private Vorsorge „schnell der soziale Abstieg“.

Sollte keine Möglichkeit bestehen, eine BU zu akzeptablen Bedingungen abzuschließen, können Berufstätige auch über eine Erwerbsunfähigkeitsversicherung nachdenken. Sie hat zwar ähnlich hohe Einstiegshürden wie die Berufsunfähigkeitsversicherung, dafür sichert sie weitreichender ab und springt immer dann ein, wenn der Versicherte nur noch weniger als drei Stunden am Tag arbeiten kann – sei es im bisherigen oder in einem anderen Beruf. Auch hier sollte man vor Abschluss verschiedene Modelle mit einem Experten durchrechnen.

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