Beim Schwimmen kommt es auf die Technik an

Ob Sonnenschein oder Regen, Schwimmen kann man bei jedem Wetter; und zwar das ganze Jahr lang. Lediglich die Öffnungszeiten des Schwimmbades schränken einen Freizeitschwimmer ein wenig ein. Man kann nicht mal eben seine Schuhe schnüren und loslegen. Schwimmen verlangt etwas mehr Vorbereitung. Aber dennoch lohnt es sich.

Schwimmen schont die Gelenke

Ausdauersportarten wie Joggen, Schwimmen oder Radfahren trainieren den Herzmuskel und stärken das Herz-Kreislauf-System. Anders als beim Joggen aber werden beim Schwimmen Gelenke, Bänder und Wirbelsäule weniger stark belastet. Der Körper wird zum großen Teil vom Wasser getragen. Davon profitiert besonders der Rücken. Allerdings nur, wenn man sich für die richtige Technik entscheidet. Rückenschwimmen kräftigt die tiefe Rückenmuskulatur und sorgt so für Entlastung und mehr Stabilität. Auch Kraulschwimmen ist geeignet, um den Rumpf zu trainieren.

Brustschwimmen hingegen, führt bei manchem Freizeitsportlern zu Verspannungen der Nackenwirbelsäule. Besonders, wenn der Kopf ständig über Wasser gehalten wird. Insgesamt besteht aber ein sehr geringes Verletzungsrisiko: Unter 2 Prozent aller Verletzungen im Freizeitsport passieren beim Schwimmen.

Training für den ganzen Körper

Beim Sport im Wasser wird die gesamte Körpermuskulatur beansprucht. Dabei wird sehr viel Energie verbraucht, der Blutzuckerspiegel sinkt. Wer regelmäßig schwimmt, verringert so das Risiko, an der Zuckerkrankheit Diabetes mellitus zu erkranken. Zudem beugen Sie Schulter- und Nackenverspannungen und den daraus resultierenden Kopfschmerzen vor.

Weitere Vorteile

Durch die Schwimmbewegungen werden die Arme besser durchblutet. Der Wasserdruck wirkt massierend auf den Körper ein. Außerdem werden die Cholesterinwerte reguliert, was vor Gefäßverkalkungen schützt.

Wer nicht nur schwimmt, um fit zu bleiben sondern gar abnehmen möchte, muss sich anstrengen. Er sollte den Puls hochtreiben. Bleibt dieser nämlich bei unter 110 Schlägen pro Minute, ist der Trainingseffekt eher gering. Es werden nur wenig Kalorien verbraucht. Wie der Puls sich verändert, kann mit einer wasserdichten Pulsuhr kontrolliert werden.

Den Puls mit dem Finger an der Halsschlagader oder am Handgelenk zu messen, ist ebenfalls möglich. Dafür brauchen Sie nur eine Uhr mit Sekundenzeiger. Zählen Sie direkt nach der Belastung 15 Sekunden lang alle Pulsschläge und multiplizieren Sie diese Zahl mit 4. So erhalten Sie die Herzfrequenz pro Minute.

Gewöhnung ans Wasser

Was viele allerdings missverstehen: Schwimmen ist nicht gleich baden oder plantschen. Wer mit dem Wassersport wirklich etwas erreichen will, sollte sich die richtige Technik antrainieren. Zunächst sollte man ein Gefühl für das Wasser bekommen.

Halten Sie sich vor Augen, dass Ihr Körper viel Auftrieb hat. Dafür sind zum einen unsere Lungen verantwortlich. Zum anderen sorgt unser Unterhautfettgewebe für Auftrieb. Bestimmt haben Sie schon mal den Spruch gehört, Fett schwimmt oben. Da ist etwas Wahres dran. Die Dichte von Fett ist geringer als Wasser, im Gegensatz zu unserer Muskulatur, die zum Großteil aus Wasser besteht.

Der Auftrieb sorgt für eine gute Wasserlage, die Basis für jede Schwimmtechnik. Mit Gleitübungen bekommen Sie ein Gefühl für die richtige Lage im Wasser. Stoßen Sie sich einfach mit den Beinen vom Beckenrand ab und machen sich ganz lang. Wie weit können Sie im Wasser gleiten, 3 Meter, 7 Meter oder sogar weiter? Gute Schwimmer gleiten mit der richtigen Körperspannung weit über 10 Meter. Umso weiter Sie kommen, desto besser ist Ihre Wasserlage.

Vortrieb und Atmung

Mit dem Gleiten kommen Sie allerdings nicht allzu weit. Erst mit dem Arm- und Beineinsatz können Sie sich im Wasser schnell fortbewegen. Dafür brauchen Sie sich nicht mal hastig bewegen. Ganz im Gegenteil, durch den Auftrieb und die richtige Wasserlage gehen Sie sowieso nicht unter. Stattdessen sollten Sie sich auf die Technik konzentrieren. Bewegen Sie Arme und Beine langsam und gleichmäßig.

Das richtige Bewegungstempo haben Sie gefunden, wenn Sie dabei nicht außer Atem geraten. Die Atmung gibt das Tempo vor. Konzentrieren Sie sich darauf, gleichmäßig zu atmen. Über Wasser einatmen und unter Wasser ausatmen. Anders als beim Laufen, holt man beim Schwimmen aber immer durch den Mund Atem und bläst die verbrauchte Luft durch die Nase aus. Das verhindert, dass Ihnen Wasser in die Nase läuft.

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