Eine Unterversorgung mit Sauerstoff und Nährstoffen führt beim Schlaganfall zu schweren Schäden im Hirngewebe und kann nicht nur schwere gesundheitliche Folgen, sondern sogar den Tod bringen. Wer die Symptome erkennt und richtig deutet, kann Leben retten und schlimme Spätfolgen verhindern.
Leichte Symptome nicht übersehen – der Vorbote TIA
Viele Patienten zeigen schon vor dem eigentlichen Schlaganfall leichte Symptome, denn sie erleiden zuvor eine sogenannte transitorische ischämische Attacke, kurz TIA oder auch Mini-Schlaganfall genannt. Dies ist oft ein Vorbote für einen folgenden Schlaganfall, denn bei knapp der Hälfte aller Schlaganfallpatienten tritt zunächst eine TIA auf. Sie kann deshalb zugleich als Warnsignal genutzt werden, um den Schlaganfall zu verhindern. Die Symptome sind ähnlich, vergehen aber oftmals ohne Behandlung wieder. Betroffene sollten dennoch unbedingt sofort ärztliche Hilfe aufsuchen. Zu den häufigen Symptomen einer TIA zählen:
- Es treten plötzliche, kurzzeitige Sehstörungen auf einem Auge wie verschwommenes Sehen, Schleier über dem Auge oder kurze Blindheit auf.
- In den Armen oder Beinen entsteht ein pelziges oder kribbelndes Gefühl, das nach kurzer Zeit von selbst verschwindet.
- Die Arme und Beine sind vorübergehend gelähmt.
- Der Betroffene leidet unter Wortfindungsstörungen; er möchte etwas mitteilen, findet aber nicht die richtigen Worte.
Am besten wählt man noch während der Symptome den Notruf. Vergehen sie sehr schnell, empfiehlt sich dennoch der sofortige Aufenthalt im Krankenhaus. Spezialisierte Abteilungen für Schlaganfall – die sogenannten Stroke-Units – überwachen den Patienten und können so rechtzeitig reagieren, wenn es zu weiteren Problemen kommt.
Der Schlaganfall – heftig oder schleichend kann er beginnen
Alle oben genannten Symptome können nicht nur auf eine TIA sondern natürlich auch auf einen richtigen Schlaganfall hindeuten. Auch wenn nur eines der Symptome auftritt oder die Symptome nur ganz leicht ausfallen, ist schnelles Handeln wichtig. Der Schlaganfall kann sehr unterschiedliche Verläufe nehmen. Es gibt Hirninfarkte, die mit leichten Symptomen beginnen und sich dann steigern, aber auch heftige Erstsymptome, die schon aufgrund ihrer Schwere zum sofortigen Handeln aktivieren. Dazu zählen:
- starker und plötzlich auftretender Schwindel
- Bewusstlosigkeit
- starke Sehstörungen und Blindheit
- Unfähigkeit zur Artikulation (Sprechfähigkeit und Wortfindung gehen komplett verloren)
- starke, plötzlich einsetzende Kopfschmerzen
Beim Schlaganfall zählt jede Minute. Je schneller die Ursache für die Unterversorgung des Gehirns behoben wird, desto geringer sind die bleibenden Schäden. Deshalb sollte bei den beschriebenen Symptomen – auch wenn sie nur gering ausgeprägt auftreten oder schnell wieder vergehen – der Notruf gewählt werden.
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