Schnelles Handeln ist bei einem Schlaganfall sprichwörtlich unverzichtbar. Möglichst innerhalb weniger Stunden muss der Patient auf einer spezialisierten Station im Krankenhaus der Notfalltherapie unterzogen werden. Doch die Therapie endet nicht in der Stroke-Unit – sie beginnt dort. Die Rehabilitation danach dauert meist Monate oder gar Jahre.
Risikofaktoren erkennen und in Angriff nehmen
Schon bei der Ursachensuche kommen häufig Risikofaktoren zum Vorschein, die die Entstehung des Schlaganfalls ungünstig beeinflusst haben und von welchen auch zukünftig eine Gefahr ausgehen könnte. Eine Senkung der Blutfettwerte und des Bluthochdrucks mithilfe von Medikamenten ist deshalb ein wichtiger Schritt, um das Risiko zu senken. Viele Patienten erhalten außerdem einen Gerinnungshemmer, um das Blut dünnflüssiger zu halten und der Bildung von Gerinnseln vorzubeugen.
Runter von der Intensiv – ran an die Reha-Maßnahmen
Gute Schlaganfall-Stationen arbeiten eng mit anderen Abteilungen zusammen und ermöglichen einen möglichst frühen Start in die Rehabilitation. In der Frührehabilitation auf der Stroke-Unit stehen die Physio- und Ergotherapie, sowie die Logopädie, soweit erforderlich, im Vordergrund. Im Rahmen dieser ersten Maßnahmen lässt sich auch feststellen, welche Art der weiteren Reha benötigt wird, um die Rückbildung der Schlaganfallprobleme zu unterstützen.
Therapieformen bei Schlaganfall
Die folgenden Therapieformen kommen beim Schlaganfall häufig zum Einsatz:
Therapieform | Schlaganfallsymptome | Auswirkungen der Maßnahmen |
Physiotherapie | Muskelausfälle, Lähmungen, Bewegungsstörungen, Koordinationsprobleme | Verbesserung der Körperhaltung und Beweglichkeit, Muskelaufbau und Lockerung von Muskelkrämpfen, Schulung der Körperwahrnehmung und des Gleichgewichts |
Logopädie | Sprechstörungen und Probleme beim Schlucken | Wiederherstellen der Schluckmechanik, Training von Sprache und Artikulation |
Ergotherapie | Einschränkungen im Alltag | In Abhängigkeit von Umfeld und Schwere der körperlichen Einschränkungen, z. B. Training im Umgang mit Hilfsmitteln im Alltag. |
Forced Use Therapie | Einseitige Einschränkung, die vom Patienten mit der anderen Seite gelöst wird | Fixation des funktionierenden Körperteils, damit der Patient gezwungen ist, die kranke Seite zu nutzen. |
Kunst-Therapie | Verkrampfungen, Angstzustände | Begleitende Therapie mit Musik oder Malerei zum Lösen der Krämpfe sowie zum inneren Entspannen |
Gesprächstherapie | Stimmungszustände wie Angst oder Depression | Psychotherapeutische Begleitung der Betroffenen zurück ins Leben |
Darüber hinaus gibt es die Möglichkeit neuropsychologisches oder Biofeedback-Training in der Schlaganfallrehabilitation einzusetzen. Wichtig ist außerdem die Förderung von sportlichen Aktivitäten und von Bewegung an der frischen Luft. Auch ein gemeinsamer Spaziergang mit Angehörigen, anderen Patienten oder Betreuern ist Gold wert für Körper und Geist während der Rehabilitationsphase – und danach!
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