Baufinanzierung: Was Sie bei der Laufzeit bedenken müssen

Bei einer Baufinanzierung zählt nicht nur die Zinshöhe, sondern auch die Laufzeit, über die ein Darlehen abgeschlossen wird. Darlehensnehmer müssen dabei verschiedene Aspekte beachten und die Vor- gegen die Nachteile abwägen. Lesen Sie mehr zu diesem Thema in diesem Artikel!

Den Traum vom eigenen Heim träumen viele, doch nicht jeder traut sich an die Erfüllung. Schließlich ist eine Baufinanzierung mit immensen Kosten verbunden, die über viele Jahre abgetragen werden. Bei der Entscheidung für ein Darlehen von der Bank muss neben der Darlehenshöhe auch über die Laufzeit entschieden werden. Diese hängt meist mit der Höhe des Zinses zusammen.

So ist es für Darlehensnehmer in Anbetracht des niedrigen Zinsniveaus der letzten Jahre und derzeit interessant, sich den Niedrigzins direkt über die gesamte Laufzeit des Darlehens zu sichern. Immer häufiger stehen daher Laufzeiten von bis zu 25 Jahren im Raum. Auf diese Weise können Baufinanzierungen so geplant werden, dass sie zum Ende der Laufzeit ausfinanziert und die Bauherren somit schuldenfrei sind.

Wie sinnvoll ist eine Baufinanzierung über mehrere Jahrzehnte?

Dennoch steht bei einer so langen Finanzierung die Frage im Raum, ob eine Festlegung auf bis zu 25 Jahre sinnvoll ist. Dabei schafft eine lange Zinsbindung bis zum Ende der Baufinanzierung eine hohe Planungssicherheit für den Darlehensnehmer. Beträgt der Kreditzins 3,2 % und die Darlehenssumme 200.000 Euro, so liegt die feste Rate, die monatlich abbezahlt werden muss, bei 1.033 Euro im Monat.

Geht man von einer Monatsmiete für ein Objekt in Höhe von 1.000 Euro aus, so steigt dieser Mietpreis in Anbetracht der durchschnittlichen Mietpreisentwicklung von 2 % Anstieg jährlich innerhalb von 25 Jahren auf rund 1.500 Euro. Eine Finanzierung der eigenen Immobilie bleibt hingegen im Preis konstant. 

Vorteile einer langen Laufzeit

Ein weiterer Vorteil, der eine Finanzierung über eine lange, festgelegte Laufzeit relativ ungefährlich für den Kreditnehmer macht ist, dass die Laufzeit-Bindung zwar für die Bank endgültig ist, nicht aber für den Kreditnehmer. So haben Bauherren nach zehn Jahren die Möglichkeit, ihre bisherige Baufinanzierung zu kündigen und in eine günstige zu wechseln. Zwar muss für den Kredit in der Regel eine Ablösesumme bezahlt werden – diese kann sich aber lohnen, wenn die neuen Konditionen deutlich günstiger sind als die alten.

Der Kreditnehmer profitiert von einer langen Laufzeit doppelt: Bei einer Verschlechterung des Zinsniveaus kann er in seinem Kredit bleiben und weiterhin von den günstigen Konditionen, die er vor einigen Jahren abgeschlossen hat, profitieren. Verbessert sich das Zinsniveau, also gibt es irgendwo günstigere Zinsen als in dem bereits abgeschlossenen Darlehensvertrag, dann kann der Kreditnehmer aus seinem Vertrag aussteigen und eine günstigere Baufinanzierung als die bisherige wählen.

Nachteile einer Baufinanzierung mit langer Laufzeit

Dennoch sollten Kreditnehmer bevor sie sich für eine lange Vertragslaufzeit entscheiden überlegen, dass sich auch die Lebensumstände ändern können, sodass es Sinn machen kann die monatliche Rate hinaufzusetzen. Auch die Möglichkeit zu haben, Sondertilgungen leisten zu können, kann durchaus interessant sein und sollte beim Abschluss eines Baufinanzierungs-Kredits bedacht werden.

Auch wird eine lange Laufzeit zum Niedrigzins meist mit einem geringen Zinsaufschlag bepreist. So Zahlen Bauherren, deren Kredit für die gesamte Laufzeit festgelegt wird, meist 0,2 % mehr als Bauherren, die sich nur für eine zehn- oder fünfzehnjährige Finanzierung entscheiden.

Was Sie bei einer kürzeren Laufzeit einer Baufinanzierung bei der Anschlussfinanzierung berücksichtigen müssen, lesen Sie in diesem Artikel!