Der Bauerngarten hatte für die Familien vielfältigen Nutzen. Hier konnten Pflanzen kultiviert werden, die intensivere Pflege als die Feldpflanzen benötigten und/oder direkt am Haus greifbar sein mussten. Dazu kam auch noch der ästhetische Aspekt.
Zu beachten ist, dass der Bauerngarten zwar mehr Pflege benötigte als die Feldfrüchte, bedingt durch die sonstige Belastung der Familien aber nicht "gelecktes" hatte.
Der erste Bauerngarten im deutschsprachigen Bereich ist vermutlich um das 5. Jahrhundert nach Christus entstanden. Dabei hatten die Klostergärten großen Einfluss auf die Gestaltung. Dies ist heute immer noch durch die typische Kreuzform erkennbar.
Der Pflanzenbestand der Klostergärten beinhaltete um 800 nach Christus etwa 30 Heil- und Wundkräuter. Entscheidend für die Verbreitung des Bauerngartens war 812 nach Christus "Capitulare de villis". Dabei handelte es sich um eine Landgüterverordnung, die im Kapitel 70 die anzubauenden Pflanzen auflistete. Dazu im nächsten Teil mehr.
Vorzüge eines Bauerngartens
Auch heute bietet ein Bauerngarten einen interessanten Gestaltungsansatz. Die Mischung der unterschiedlichen Gewächse hat dabei neben der Ästhetik vielerlei positive Wechselwirkungen. Bei Rosen mit Lavendel hält letzterer Ameisen fern und verhindert damit übermäßigen Blattlausbefall.
Dieses Beispiel macht auch klar: Ein Bauerngarten ist ein Garten ohne Kunstdünger, Spritzmittel u.a. gewesen und sollte / könnte es auch heute sein.