Bauch- oder Brustatmung: Gibt es einen Unterschied?
In vielen Situationen des Alltags neigen wir zur Brustatmung. Sie können das spüren, wenn sich beim Atmen der Brustkorb anhebt und senkt. Das geschieht durch die Muskeln zwischen den Rippen. Sie vergrößern den Zwischenabstand und lassen dadurch Luft in die Lungen strömen. Das funktioniert am besten, wenn wir uns aufrecht halten.
Im täglichen Leben sind wir jedoch oft zusammengesunken mit rundem Rücken. Dadurch wird die Luftmenge sehr viel kleiner. Bei Stress atmen wir schneller, um genügend Sauerstoff zu bekommen. Das führt zu einer Verspannung der Bauchmuskulatur.
Die Bauchatmung wird durch das Zwerchfell erzeugt. Das liegt zwischen Brust- und Bauchraum und dehnt sich bei der Bauchatmung nach unten aus. Dabei kann sich die Lunge voll entfalten. Außerdem übt das Zwerchfell einen sanften Druck, ähnlich einer Massage, auf die inneren Organe aus. Die wirkt wohltuend entspannend auf den gesamten Körper. Bei der Bauchatmung müssen Sie aufgerichtet sein, damit Sie diese praktizieren können.
Nun aber los….
Zum anfänglichen, bewussten Üben setzen Sie sich am besten auf einen Stuhl oder legen sich ausgestreckt hin. Wenn Sie erst einmal herausgefunden haben, wie sich die Bauchatmung anfühlt, lässt sie sich natürlich überall ausführen.
- Legen Sie beide Hände etwas oberhalb Ihres Nabels auf den Bauch.
- Atmen Sie nun konzentriert so ein, dass sich Ihre Hände nach oben bewegen. Ihre Schultern sollten dabei völlig gesenkt bleiben.
- Halten Sie den Atem kurz an.
- Lassen Sie beim Ausatmen die Hände wieder ruhig absinken.
- Wiederholen Sie dies einige Male, bis Sie eine entspannende Wirkung spüren.
Was Sie noch wissen sollten
Die Bauchatmung ist die einzige Atemtechnik, die die Lunge komplett durchlüftet. Auch die Lungenbläschen im unteren Bereich werden gedehnt und tauschen Luft aus. Das hat den angenehmen Nebeneffekt, dass Sie die Gesundheit Ihrer Lunge fördern.
Die Lungenbläschen selbst sind von Nerven des vegetativen Nervensystems umgeben. Durch die tiefen Atemzüge bei der Bauchatmung erzielen Sie eine direkte Wirkung auf den Nervus vagus, was wiederum zur Beruhigung führt.
Die Konzentration beim Atmen ist ein Bestandteil vieler Meditationstechniken. Auch dies führt zur Stressreduzierung.
Viel Erfolg!