Die basische Ernährung ist eine in der Alternativ- und Komplementärmedizin empfohlene Ernährungsform, die einen gesundheitsfördernden oder heilenden Effekt haben soll.
Regulation bis zum Gleichgewicht – basische Ernährungsweise
Bevorzugt werden bei der basischen Ernährung Lebensmittel, die einen geringen Anteil von Säurebildnern besitzen. Die tägliche Nahrung sollte einen Überschuss an basisch wirkenden Lebensmitteln enthalten. Wissenschaftliche Belege für die Wirkung fehlen. Zu diesem Zweck werden oft Basenpulver supplementiert, die als Nahrungsergänzungsmittel im Handel erhältlich sind.
Die Folgen einer ernährungsbedingten Übersäuerung beruhen auf der These, dass ein Überschuss an Säuren, im Bindegewebe gespeichert werden soll. Vorhandene basische Mineralien im Körper, die sich beispielsweise in den Knochen befinden, sollen die Säuren unter Salzbildung vor allem im Bindegewebe aller Organe gebunden werden.
Gesund oder krank? – Die basische Ernährung
Die akute Übersäuerung (Azidose) und der gegenläufige Prozess eines Basenüberschusses (Alkalose) im Blut und Gewebe sind in der evidenzbasierten Medizin als Säure-Base-Haushalt bekannt. Gesunde Menschen regulieren den Säure-Basen-Haushalt ständig und halten diesen im Gleichgewicht, indem überschüssige Stoffe über Niere, Lunge und die Haut ausgeschieden werden.
Die These, dass ein Ungleichgewicht von Säuren und Basen im Körper Krankheiten verursacht, hat eine lange Tradition. Populär ist die Säure-Basen-Theorie durch die Analysen und Interpretationen des schwedischen Biochemikers Ragnar Berg geworden: Die gefundenen Harnwerte sollen auf der überwiegenden Aufnahme pflanzlicher bzw. fleischlicher Lebensmittel basieren. Die Theorie vom Säureüberschuss wird bis heute immer neu aufgegriffen.
Die Auswahl an Lebensmitteln für die basische Ernährung sollte zwei Drittel Nahrungsmittel enthalten, die als basisch angesehen werden. Als Basenlieferanten werden Kartoffeln, Gemüse, Obst, Rohmilch, Trockenfrüchte und dunkle Blattsalate bevorzugt. Die Säurebildner wie Zucker, Süßwaren, helle Brotsorten, Nudeln sind zu meiden. Schwarzer Tee, Fleisch- und Wurstwaren aber auch Fisch, Käse, Eier sowie Sojaprodukte, Erdnüsse und Alkohol sollten nicht verzehrt werden. Ein Blick auf die Liste macht deutlich, dass die Lebensmittel vorzugsweise aus dem vegetarischen und naturbelassenen Sektor stammen sollten.
Morgendliche Rituale- basische Ernährung im Widerspruch
Kaffee ist als Säurelocker bekannt und zählt daher zu den Säurebildnern. Tatsächlich besitzt er schwach basische Eigenschaften. Die Röststoffe können zwar die Magensäuresekretion anregen und bei Empfindlichen zu Sodbrennen führen. Die Säurebildung erfolgt gastral. Im Blut dagegen findet sich basisches Bikarbonat. Saure pH-Werte des Urins beweisen, dass die Nieren die Säuren ausscheiden. Ob eine Übersäuerung im Blut vorliegt, kann ausschließlich durch eine entsprechende Probe im Blut ermittelt werden.
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