Barrierefreiheit im Badezimmer
Vor allem enge und kleinere Badezimmer bereiten im Alter Probleme, weil der Platz fehlt, um z. B. mit Gehhilfen oder einem Rollstuhl mobil zu sein. Bei einer Renovierung sollten Sie überlegen, ob sich das Badezimmer vergrößern lässt, indem von einem anderen Raum nebenan Platz abgezweigt wird.
Ebenfalls ein klassisches Handicap ist die Dusche. Im Alter können Duschtassen unerreichbar sein, wenn diese einen 20 cm hohen Rand haben. Abhilfe schaffen hier bodengleiche Duschtassen. Ebenfalls wichtig: Rutschfeste Fliesen, eine Tür, die zum Flur hin öffnet und auch von dort im Notfall entriegelbar ist.
Barrierefreie Küche
Kleine Veränderungen in der Küche haben oft schon erstaunlich positive Wirkungen. Wie oft z. B. müssen Sie sich strecken oder bücken, weil Geräte oder Utensilien an einer schwer erreichbaren Stelle untergebracht sind. Berücksichtigen Sie das bei einer Neuplanung. Geräumige Arbeitsflächen, die niedriger installiert werden, und an
denen man auch im Sitzen arbeiten kann, sind heute leicht zu realisieren.
Viel Platz zum Bewegen in der Küche wird heute ohnehin oft gewünscht und Elektrogeräte, die auch sitzend und mit körperlichen Einschränkungen zu bedienen sind, müssen nicht dem Wunsch nach einer zeitgerechten und funktionalen Ausstattung widersprechen.
Altersgerechte Wohnräume
Wenn Sie auch im Alter in Ihrem Zuhause bequem leben möchten, fangen Sie so früh wie möglich damit an, die Barrierefreiheit bei Umbauten, aber auch bei Neuanschaffungen mit einzuplanen. Hilfreich sind im Alter z. B. breitere Türen mit 100 cm Durchgangsbreite. Und auch niedrig angebrachte Lichtschalter in einer Höhe von 50 oder 60 cm sind viel leichter zu erreichen – und da Steckdosen heute ohnehin meist kindergesichert sind, dürfte die Höhe auch kein Problem sein, wenn die Enkelkinder häufiger zu Besuch sind.
Auch hohe Schwellen beim Übergang zum Balkon oder zur Terrasse sind im Alter eine Hürde: Mit einem Lattenrost aus Holz, der an die Schwelle gelegt wird und den Höhenunterschied ausgleicht, kann dieses Problem mit relativ wenig Aufwand gelöst werden.
Barrierefreie Schlafräume
Grundsätzlich sollten Sie darüber nachdenken, ob es nicht möglich ist, dass Sie in Ihrem Zuhause alle Grundbedürfnisse wie Essen, Schlafen, Körperpflege und Wohnen auf einer Ebene bündeln können. Das erleichtert den Alltag immens! Gleichzeitig ist es in den Schlafräumen wichtig, dass Sie genug Platz zum An- und Ausziehen haben, außerdem genügend Bewegungsfreiheit, um ins Bett und wieder herauszukommen. Ganz wichtig: Das Bett sollte nicht zu tief sein, damit das Ein- und Aussteigen nicht zum Kraftakt wird.
Zuschüsse für Umbauten nutzen
Wenn Sie kurzfristig Hilfe bei Umbauten benötigen, denken Sie an die möglichen Zuschüsse, die Sie erhalten können. Die Pflegekasse z. B. zahlt einen Zuschuss zu fälligen Umbaumaßnahmen, wenn diese die Pflege erleichtern oder Ihnen ein selbstständigeres Leben ermöglichen. In Ihre Kasse fließen dann bis zu 2.557 Euro, wenn Sie 10% der Kosten selbst tragen.
Eine weitere Möglichkeit der Unterstützung bieten Sonderprogramme in den Ländern und Gemeinden. Wie viel Geld es im Einzelfall gibt, hängt von der Größe der Wohnung, den festgelegten Umbaumaßnahmen und dem Einkommen des Betroffenen ab – es lohnt auf jeden Fall, sich beim Seniorenbeauftragten in den Wohnungs- und Sozialämtern zu informieren.
Dieser Beitrag stammt aus dem Beratungsbrief simplifyGeld. Weitere Informationen dazu finden Sie hier.