Bärlauch – frisch aus dem eigenen Garten

Bärlauch ist seit einigen Jahren das Trend-Würzkraut im Frühling. Auf feuchten Waldböden breitet sich die kleine Zwiebelpflanze rasant aus. Die Aufzucht im eigenen Garten ist nicht ganz einfach, aber mit der hier vermittelten eigenen Sachkenntnis gelingt es.

Bärlauch, bot. Allium ursinum, ist seit geraumer Zeit das Würzkraut Nummer eins. In jedem gut sortierten Gemüseladen und auf Wochenmärkten sind die langen, schmalen Blätter zu Bündeln gebunden, erhältlich. Bärlauch verströmt wegen seines Gehalts an schwefelhaltigen ätherischen Ölen einen starken Knoblauchduft. Beginnt der Bärlauch zu blühen, verlieren die Blätter an Würzkraft und werden später sogar bitter. Blühender Bärlauch kommt nicht in den Handel, obwohl die Scheindolden aus sternförmigen weißen Blütchen ein hübscher Vasenschmuck sind und als essbare Blüten verwendet werden können.

In der Natur

In Laubwäldern oder Parkanlagen bedecken Bärlauchpflanzen große Flächen, wenn ihnen die Bodenverhältnisse genehm sind. Bärlauch bevorzugt einen tiefgründigen, humosen, feuchten Boden mit hohem Kalkanteil. Sandböden werden gemieden, weshalb er in Norddeutschland eher selten zu finden ist. Auch wenn seine Bestände unendlich erscheinen, gilt Bärlauch als gefährdete Pflanze und darf aus der Natur nicht in  großen Mengen entnommen werden. Die Nutzung für gewerbliche Zwecke ist hier untersagt.

Im Garten

Um Bärlauchblätter und später auch die Blüten schnell zur Hand zu haben, lohnt es sich, ihn im Garten anzusiedeln. Der Boden sollte mit reichlich Laubkompost aufbereitet werden. Dabei ist zu bedenken, dass Laubkompost sauer ist, man sollte die Erde deshalb kalken. Bärlauch wird als Saatgut im Handel angeboten, jedoch ist seine Aufzucht recht mühsam. Weil Bärlauch ein Kaltkeimer ist, gelingt eine Vorkultur nur selten. Einfacher ist es, vorgezogene Pflanzen im Topf im Fachhandel zu erwerben oder im Herbst Zwiebeln zu setzen, die vier bis fünf Zentimeter tief in die Erde gesteckt werden.

Der Standort

Bärlauch liebt die Frühlingssonne und möchte im Sommer in aller Ruhe „Winterschlaf“ halten. Diese Eigenschaft teilt er mit vielen Frühjahrsblühern wie Schneeglöckchen, Lenzrosen, Winterlingen, Krokussen, Alpenveilchen usw., mit denen er sich gut vergesellschaften lässt. Sagt dem Bärlauch ein Platz unter laubabwerfenden Hecken oder Bäumen zu, bildet er Brutzwiebeln und wächst zu einem dichten Teppich zusammen. Ab Mai beginnt Bärlauch zu welken und zieht ein. Dies sollte bei der Gartenplanung bedacht werden. Blühende Sträucher wie Schneeball oder Weigelie verdecken die dabei entstehenden unschönen kahlen Stellen.

Vorsicht: Verwechslungsgefahr!

Bärlauchblätter sind leicht mit denen der stark giftigen Maiglöckchen zu verwechseln, die an gleichen Standorten ebenfalls sehr dicht wachsen. Um eine Verwechslung sicher auszuschließen, sollten Sie immer eine Riechprobe machen: Maiglöckchenblätter riechen nicht nach Knoblauch!

Bildnachweis: ji_images / stock.adobe.com